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Gabriele Katz (links) genoss es, nach sechs Wochen ihre Mutter Brigitte Petereit im Seniorenzentrum „An der Lauter“ wiederzusehen. Mutter und Tochter waren durch eine Scheibe voneinander getrennt und mussten daher keine Schutzkleidung tragen.
Gabriele Katz (links) genoss es, nach sechs Wochen ihre Mutter Brigitte Petereit im Seniorenzentrum „An der Lauter“ wiederzusehen. Mutter und Tochter waren durch eine Scheibe voneinander getrennt und mussten daher keine Schutzkleidung tragen.

Pressemitteilung -

„Ein emotionaler Moment“: Wiedersehen nach sechs Wochen Besuchsverbot

Das Seniorenzentrum „An der Lauter“ der Hephata-Tochtergesellschaft hsde (Hephata soziale Dienste und Einrichtungen gGmbH) in Lauterbach ermöglicht so wie alle Wohneinrichtungen der Hephata Diakonie nach mehreren Wochen des strikten Besuchsverbots erste Besuche von Angehörigen - unter strengen Sicherheitsvorkehrungen.

Es ist eine erste Lockerung, ein kleiner Schritt in Richtung Normalität, nicht frei von Emotionen: Zum ersten Mal seit sechs Wochen dürfen Angehörige die Bewohner von Altern- und Pflegeheimen besuchen. Für viele wie Brigitte Petereit im Seniorenzentrums „An der Lauter“ in Lauterbach ein bewegender Moment.

„Ich habe mich sehr darüber gefreut“, sagt die 84-Jährige, die seit dem 1. Juni 2013 in dem Seniorenzentrum der Hephata-Tochtergesellschaft wohnt. Regelmäßig erhält sie in normalen Zeiten Besuch von ihrer Familie, doch in den vergangenen Wochen war dies aufgrund der Corona-Pandemie nicht möglich.

„Wir konnten uns nur an die Straße stellen, um sie mal am Fenster zu sehen“, berichtet Brigitte Petereits Tochter Gabriele Katz. Doch da die ihre Mutter nur noch eingeschränkt hören kann, war es nicht möglich, sich zu unterhalten. Anders am Dienstag, als Gabriele Katz zum ersten Mal seit dem Besuchsverbot wieder zum Besuch ins Seniorenzentrum durfte.

„Es war einfach schön, meine Mutter mal wieder von Kopf bis Fuß zu sehen“, so Katz, die im Eingangsbereich des Seniorenzentrums durch eine Plexiglasscheibe von ihrer Mutter getrennt war. „Endlich hat sie mich auch verstanden, es war ein ganz neues Gefühl von Nähe“, so die Tochter.

Auch Einrichtungsleiterin Silke Aßauer ist froh, unter großen Sicherheitsvorkehrungen erste Besuche ermöglichen zu können. Für drei Bewohner pro Tag bietet das Seniorenzentrum den Angehörigen nun am Nachmittag Besuchszeiten an, jeweils für eine halbe Stunde. Das komme bei den 57 Bewohnern und ihren Angehörigen gut an. „Manche Bewohner waren den Tränen nah“, beobachtete Aßauer. Für die nächsten zweieinhalb Wochen sei das Seniorenzentrum mit den Besuchszeiten ausgebucht.

An kleinen Tischen sitzen sich Angehörige und Bewohner gegenüber, getrennt durch eine große Plexiglasscheibe im Eingangsbereich des Seniorenzentrums. Die Idee dazu stammt von Hausmeister Andreas Kreb. „Noch in der Nacht hat er sich dran gemacht und die Vorrichtung gebaut“, so Aßauer.

Im Seniorenzenrum „An der Lauter“ kam die Idee mit der Schutzscheibe auf Anhieb gut an, sie vereinfache vieles und biete Sicherheit. „Ohne diese Konstruktion hätten alle Schutzkittel, Mundschutz und Handschuhe tragen und noch größeren Abstand halten müssen“, erklärt Aßauer. Doch dank der Scheibe könnten sich Bewohner und Angehörige relativ nahe sein. „Es ist sehr emotional, trotz der Scheibe“, beobachten Aßauer und Sabrina Fey, Leiterin des Psychosozialen Dienstes in dem Seniorenzentrum.

„Es war und ist für uns wichtig, eine sichere Lösung gefunden zu haben, um der Gefahr von Infektionen vorzubeugen“, sagt Aßauer. Daher seien die Besuche auch auf eine halbe Stunde beschränkt. Längere Besuchszeiten seien derzeit nicht möglich, da sie auch vom Pflegepersonal begleitet werden müssten. Doch stoße die Regelung auf großes Verständnis, so Aßauer: „Unsere Angehörigen gehen sehr sensibel mit der neuen Situation um.“

Neben den neuen Besuchszeiten gibt es auch die Möglichkeit der Videotelefonie, bei der sich Bewohner und Angehörige auf dem Bildschirm sehen und miteinander sprechen können. Dank einer Spende an die Hephata Diakonie stehen der Einrichtung hierfür neuerdings drei Tablets zur Verfügung – für jeden Wohnbereich eines. Zuvor schon kommunizierten einige der 57 Bewohner per Smartphone mit ihren Kindern oder Enkelkindern. Aßauer: „Auch, wenn die neue Technik für viele unserer Bewohner anfangs befremdlich war, nehmen viele mittlerweile das Angebot dankbar an.“

HINTERGRUND:

Besuche in Wohneinrichtungen der Hephata Diakonie
„Schutzvorkehrungen wie die Scheibe im Eingangsbereich des Seniorenzentrums in Lauterbach zeigen, wie kreativ Mitarbeitende Hephatas mit der schwierigen Situation umgehen“, sagt Hephata-Vorstandssprecher Maik Dietrich-Gibhardt. Da die jeweiligen Begebenheiten solche Lösungen allerdings nicht in allen Wohneinrichtungen Hephatas zulassen, bittet er in Sachen Besuche generell weiterhin um Zurückhaltung und wirbt um Verständnis. „Wir haben zwar in allen Wohneinrichtungen individuelle Schutzkonzepte erstellt und es sind damit Besuche in beschränktem Umfang prinzipiell möglich“, so Dietrich-Gibhardt. „Derzeit raten wir aber weiterhin dazu, eher über Telefonate und Videogespräche in Kontakt zu bleiben.“
Weil der Infektionsschutz weiter vorgehe, sollen Besuche von Angehörigen dort, wo sie dringend gewünscht werden, im Regelfall im Freien stattfinden. Zudem seien verschiedene weitere Schutzmaßnahmen wie die Einhaltung eines Zwei-Meter-Abstandes sowie das Tragen einer Maske zu beachten. Besuche in Bewohnerzimmern sollen grundsätzlich nur als absolute Ausnahme stattfinden. „Dann wiederum ist aber das Tragen von Persönlicher Schutzausrüstung obligatorisch“, betont Dietrich-Gibhardt. Auch die stark begrenzte Verfügbarkeit dieser Ausrüstung sei ein Punkt, warum Besuche auf das unbedingt erforderliche Maß zu beschränken seien.

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