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Zuhabir Shinwari arbeitet heute in einer Hephata-Einrichtung für Jugendliche, in der er einst selbst als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling aufgenommen wurde.
Zuhabir Shinwari arbeitet heute in einer Hephata-Einrichtung für Jugendliche, in der er einst selbst als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling aufgenommen wurde.

Pressemitteilung -

Vom Geflüchteten zum Helfer: Zubahir Shinwari arbeitet dort, wo er einst Schutz suchte

WEILBURG/DIEZ.

Heute hilft er dort, wo ihm einst selbst geholfen wurde: Zuhabir Shinwari kam mit 16 Jahren aus Afghanistan nach Deutschland, wo er in einer Jugendwohngruppe Hephatas für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Weilburg zunächst zwei Jahre lang lebte. Heute sind seine ehemaligen Betreuer*innen seine Arbeitskolleg*innen.

Die erste Zeit in Deutschland sei nicht einfach gewesen: „Ich war von meiner Familie getrennt – zum ersten Mal. Dazu kam, dass in der Wohngruppe viele junge Menschen verschiedener Nationalitäten lebten. Es war alles sehr ungewohnt“, erinnert sich Zubahir Shinwari. Ungewohnt war es, jedoch hätten die Betreuer*innen einen guten Job gemacht: „Wir alle haben sehr viel Unterstützung von unseren Ansprechpartner*innen erfahren. So etwas kannte ich aus Afghanistan gar nicht“, sagt er.

Innerhalb der zwei Jahre, die er in der Wohngruppe gelebt hat, lernte der junge Mann Sprache und Kultur kennen und absolvierte seinen Realschulabschluss. So, dass Zubahir Shinwari mit 19 in eine eigene Wohnung zog. Der Schritt in ein selbstständiges Leben in Deutschland nach einem Leben auf der Flucht und in einer Jugendwohngruppe. Hilfe bekam er weiterhin von Betreuer*innen der Jugendhilfe Hephatas. „Für die ich bis heute sehr dankbar bin“, sagt er.

Nach seinem Realschulabschluss folgten Praktika in Kindergärten, danach die zweijährige Ausbildung zum Sozialassistenten. Ob er schon immer im sozialen Feld tätig werden wollte? „Nein, eigentlich nicht“, sagt Zubahir Shinwari über seinen beruflichen Werdegang. Als junger Mensch in Afghanistan hatte er sich einen sozialen Beruf kaum vorstellen können und dort sei dieser Berufsweg für ihn eigentlich undenkbar gewesen. „Zum einen, weil es eine professionelle Jugendhilfe in meinem Heimatsland nicht gibt und zum anderen gibt es Kindergärten nur vereinzelt in Großstädten. Die Situation ist eine ganz andere“, sagt er.

Während der zweijährigen Ausbildung zum Sozialassistenten wurde Zubahir Shinwari immer deutlicher, dass „ich jetzt selbst Menschen helfen möchte, die Hilfe benötigen“, sagt er. Er bewarb sich für einen Ausbildungsplatz als Erzieher in Selters, den er auch bekam. „Und nun nach drei Jahren und einem Anerkennungsjahr bei der Hephata Diakonie bin ich wieder dort, wo mein Weg in Deutschland begann“, sagt Zubahir Shinwari, „Nämlich in der stationären Jugendwohngruppe in Diez.“ Die Jugendwohngruppe ist innerhalb der vergangenen Jahre von Weilburg nach Diez gezogen, „aber ein Großteil der Mitarbeitenden sind geblieben und nun meine Kolleg*innen“, sagt er. Die wiederum hätten Zubahir Shinwari herzlich im Team begrüßt: „Sie haben mir immer das Gefühl gegeben, dass ich es geschafft habe“, sagt er.

Jugendhilfe der Hephata Diakonie

Die Kinder-, Jugend- und Familienhilfe der Hephata Diakonie unterhält Jugendwohngruppen in Hessen und Rheinland-Pfalz. Es handelt sich dabei um stationäre, teilstationäre oder betreute Wohnangebote. Dabei gibt es keine Einschränkung hinsichtlich des Geschlechts oder der Staatsangehörigkeit. Gefördert werden junge Menschen, deren Herkunftsmilieu keine ausreichende Erziehung, Versorgung und Förderung sicherstellen kann oder die durch Flucht heimatlos sind und sich ohne Sorge-/Erziehungsberechtigte in Deutschland aufhalten.

Mehr: www.hephata.de/jugendhilfe

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Hephata engagiert sich als diakonisches Unternehmen seit 1901 in der Rechtsform eines gemeinnützigen Vereins für Menschen, die Unterstützung brauchen, gleich welchen Alters, Glaubens oder welcher Nationalität. Wir sind Mitglied im Diakonischen Werk. Hinter unserem Unternehmensnamen steht ein biblisches Hoffnungsbild: während Jesus einen Mann heilt, der taub und stumm ist, spricht er das Wort „Hephata“. (Markus 7, 32-37)

In evangelischer Tradition arbeiten wir in der Jugendhilfe und der Behindertenhilfe, in der Rehabilitation Suchtkranker, in Psychiatrie und Neurologie, in der Heilpädagogik, der Wohnungslosenhilfe, in Förderschulen und der beruflichen Bildung. In unserer Tochtergesellschaft Hephata soziale Dienste und Einrichtungen gGmbH (hsde) bieten wir zudem an mehreren Standorten ambulante und stationäre Hilfen für Seniorinnen und Senioren an.

Wir bilden Mitarbeitende für verschiedene Berufe der sozialen und pflegerischen Arbeit, auch in Kooperation mit der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt, aus. Wir legen Wert auf eine theologisch-diakonische Qualifikation.

Hephata Diakonie beschäftigt aktuell mehr als 3.000 Mitarbeitende. Sie arbeiten in unterschiedlichen Berufsfeldern, sind gut qualifiziert und entwickeln die Leistungsangebote zukunftsorientiert weiter. Diakone und Diakoninnen und Interessierte organisieren sich in der Diakonischen Gemeinschaft Hephata.

Hephata Diakonie ist in Hessen und angrenzenden Bundesländern tätig. Der Sitz unseres Unternehmens ist seit Beginn in Schwalmstadt-Treysa.

Kontakt

Johannes Fuhr

Johannes Fuhr

Pressekontakt Leiter interne und externe Kommunikation 06691181316
Melanie Schmitt

Melanie Schmitt

Pressekontakt Stellvertretende Leiterin interne und externe Kommunikation 06691181316