Direkt zum Inhalt springen
Auf dem Podium (von links): Lisa Gnadl (SPD), Wiebke Knell (FDP), Martin Felix (Grüne), Sabine Bächle-Scholz (CDU), Heidemarie Scheuch-Paschkewitz (Linke) und Moderator Peter Hanack.
Auf dem Podium (von links): Lisa Gnadl (SPD), Wiebke Knell (FDP), Martin Felix (Grüne), Sabine Bächle-Scholz (CDU), Heidemarie Scheuch-Paschkewitz (Linke) und Moderator Peter Hanack.

Pressemitteilung -

Wegweisende Starthilfe ins Arbeitsleben: Infoveranstaltung der Liga Hessen bei der Hephata-Berufshilfe

„Mit Jugendberufshilfe zu mehr Chancengerechtigkeit“ lautete der Titel einer Veranstaltung der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen in den Berufshilfe-Werkstätten der Hephata Diakonie in Schwalmstadt. Auf dem Programm stand eine Diskussion mit Expert*innen und Landtagspolitiker*innen zur Zukunft der Jugendberufshilfe.

„Ich bin froh, hier in der Holzwerkstatt einen Ausbildungsplatz bekommen zu haben, nächstes Jahr mache ich meine Abschlussprüfung zum Tischler.“ Das sagt Leon Fahlbusch (21 Jahre) nicht ganz ohne Stolz. So wie er nutzen jährlich bis zu 700 junge Menschen die Angebote der Berufshilfe Hephata in Schwalmstadt. Deren Mitarbeitende helfen bei Berufsvorbereitung, Ausbildung, Qualifizierung, Beschäftigung und Vermittlung von Klient*innen, die auf dem so genannten ersten Ausbildungs- und Arbeitsmarkt wenig Chancen hätten.

„Über 2.000 Schüler*innen in Hessen sind im Zeitraum März 2020 bis Februar 2021 den Staatlichen Schulämtern als «abgetaucht» gemeldet worden. Dazu kommen mehr als 3.000 Jugendliche, die 2021 die Schule ohne Abschluss verlassen haben. Hier besteht die sehr reale Gefahr, dass sie direkt in Arbeitslosigkeit und Armut abrutschen. Wir können Lebenswege positiv begleiten durch flächendeckende aufsuchende Jugendsozialarbeit und niedrigschwellige Beratung, wie das hier bei der Hephata geschieht. Dabei gilt: Nicht die Jugendlichen müssen zu den Angeboten passen, sondern die Angebote passen sich den Bedarfen der Jugendlichen an“, so Jörg Klärner, Vorsitzender des Liga-Arbeitskreises „Grundsatz und Sozialpolitik“, der zu der Veranstaltung in Schwalmstadt eingeladen hat.

Bei einer Führung durch die Werkstätten der Hephata-Berufshilfe durch die Auszubildenden selbst konnten sich die Gäste ein authentisches Bild der Arbeit und des vielseitigen Angebotes machen. Im Anschluss diskutierten Expert*innen aus der Jugendberufshilfe mit den arbeitsmarktpolitischen Sprecher*innen der Landtagsfraktionen darüber, was beim Übergang von Schule zu Beruf systematisch, langfristig und hinsichtlich regionaler Spezifika zu bedenken wäre. Wie fangen wir die Jugendlichen auf, was brauchen sie, um erfolgreich ins Ausbildungs- und Berufsleben zu starten? Moderiert wurde die Runde von Peter Hanack, Journalist der Frankfurter Rundschau.

„Produktionsschulen gehören hier zu den wichtigsten Institutionen, um benachteiligte Jugendliche zu erreichen“, stellt Dr. Melanie Hartmann, Sprecherin der Liga-Fachgruppe Arbeitsmarktpolitik fest. „Sie schaffen eine sinnvolle Verbindung von theoretischem und praktischem Lernen. Wir brauchen hier eine Landesförderung für diese Schulen, die sich an den Kriterien des Bundesverbandes ausrichtet. Sie muss nachhaltig, institutionell und rechtskreisübergreifend orientiert sein. Investiert werden muss auch in das Personal, damit wir dem besonderen (Sprach-) Förderbedarf von Jugendlichen mit Migrations- und Fluchtbiografien oder von jungen Menschen mit Beeinträchtigungen gerecht werden können.“ Das Regelschulsystem schaffe es häufig nicht, insbesondere Schüler*innen mit benachteiligenden Startchancen die notwendigen Kompetenzen für eine Ausbildung zu vermitteln. Hier wäre es wichtig, berufsfeldnahe Praktika in allen Schulformen auszubauen und die Berufsvorbereitung früh einzusetzen und auszubauen.

Hessen braucht eine starke Jugendberufshilfe. Sie eröffnet jungen Menschen eine längerfristige Lebens- und Berufsperspektive und ermöglicht ihnen so gesellschaftliche Teilhabe. Sie hat das Knowhow, professionelle Konzepte und Erfahrungen in der Beratung, Begleitung und Förderung sozial benachteiligter und individuell beeinträchtigter junger Menschen von der Schule in das Berufsleben. Hier sind Kommunen und Land in der Verantwortung, stärker in die Zukunft junger Menschen zu investieren. Wie das konkret aussehen und umgesetzt werden kann, dazu hat die Liga Hessen eine Kurzbroschüre „Mit Jugendberufshilfe zu mehr Chancengerechtigkeit“ veröffentlicht. Sie war Diskussionsgrundlage der Veranstaltung am 30. Juni bei Hephata in Schwalmstadt.

Ansprechpartner*innen

Jörg Klärner, Vorsitzender Liga-Arbeitskreis „Grundsatz und Sozialpolitik“

E-Mail: joerg.klaerner@dicv-limburg.de
Tel. 06431 / 997 102

Dr. Melanie Hartmann, Sprecherin Liga-Fachgruppe „Arbeitsmarktpolitik“

E-Mail: melanie.hartmann@diakonie-hessen.de

Tel. 069 / 7947 6272

Gunnar Richter, Berufshilfe – Bereichsleitung I Hephata Hessisches Diakoniezentrum e.V.

E-Mail: gunnar.richter@hephata.de

Tel. 06691 / 8067201

Themen

Kategorien

Regionen


Hephata engagiert sich als diakonisches Unternehmen seit 1901 in der Rechtsform eines gemeinnützigen Vereins für Menschen, die Unterstützung brauchen, gleich welchen Alters, Glaubens oder welcher Nationalität. Wir sind Mitglied im Diakonischen Werk. Hinter unserem Unternehmensnamen steht ein biblisches Hoffnungsbild: während Jesus einen Mann heilt, der taub und stumm ist, spricht er das Wort „Hephata“. (Markus 7, 32-37)

In evangelischer Tradition arbeiten wir in der Jugendhilfe und der Behindertenhilfe, in der Rehabilitation Suchtkranker, in Psychiatrie und Neurologie, in der Heilpädagogik, der Wohnungslosenhilfe, in Förderschulen und der beruflichen Bildung. In unserer Tochtergesellschaft Hephata soziale Dienste und Einrichtungen gGmbH (hsde) bieten wir zudem an mehreren Standorten ambulante und stationäre Hilfen für Seniorinnen und Senioren an.

Wir bilden Mitarbeitende für verschiedene Berufe der sozialen und pflegerischen Arbeit, auch in Kooperation mit der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt, aus. Wir legen Wert auf eine theologisch-diakonische Qualifikation.

Hephata Diakonie beschäftigt aktuell mehr als 3.000 Mitarbeitende. Sie arbeiten in unterschiedlichen Berufsfeldern, sind gut qualifiziert und entwickeln die Leistungsangebote zukunftsorientiert weiter. Diakone und Diakoninnen und Interessierte organisieren sich in der Diakonischen Gemeinschaft Hephata.

Hephata Diakonie ist in Hessen und angrenzenden Bundesländern tätig. Der Sitz unseres Unternehmens ist seit Beginn in Schwalmstadt-Treysa.

Kontakt

Johannes Fuhr

Johannes Fuhr

Pressekontakt Leiter interne und externe Kommunikation 06691181316
Melanie Schmitt

Melanie Schmitt

Pressekontakt Stellvertretende Leiterin interne und externe Kommunikation 06691181316