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Im Büro der Jugendhilfe: von links Bettina Weith und Daniela Seidemann-Schawer bieten für potenzielle Pflegefamilien unverbindliche, aber intensive Infomodule an.
Im Büro der Jugendhilfe: von links Bettina Weith und Daniela Seidemann-Schawer bieten für potenzielle Pflegefamilien unverbindliche, aber intensive Infomodule an.

Pressemitteilung -

Pflegefamilien gesucht: Hephata-Jugendhilfe startet Info-Module für Interessierte

Einem Kind, das nicht das eigene ist, ein Zuhause schenken – das machen Pflegeeltern. Diese werden händeringend gesucht. Die Hephata-Jugendhilfe hat eine Reihe aus mehreren Info-Modulen für potenzielle Erziehungsfamilien und Interessierte entwickelt. Start ist bereits im April.

Dem Bedarf an Pflegefamilien sei kaum zu begegnen, sagt Daniela Seidemann-Schawer, pädagogische Leitung der Hephata-Jugendhilfe in der Region Nord. Wöchentlich erreichen die hessischen Regionalbüros der Hephata Diakonie in Kassel und Schwalmstadt neue Anfragen von Jugendämtern, die eine Pflegefamilie für Kinder suchen.

Mit der neuen modularen Info- und Qualifizierungsreihe haben Interessierte nun die Möglichkeit, sich zunächst unverbindlich, aber intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. „Wir wollen Familien motivieren“, sagt Bettina Weith, die gemeinsam mit zwei weiteren Mitarbeitenden durch die verschiedenen Module führt.

Die Reihe insgesamt dauert etwa vier Monate und ist „grundsätzlich erst mal für alle offen, die die Bereitschaft besitzen, ein Kind in ihre Familie zu integrieren“, sagt sie. Während der Qualifizierungsreihe nehmen die Familien noch keine Kinder auf. „Zunächst geht es nur um die Zusammenarbeit zwischen uns als Jugendhilfe und den Interessierten als potenzielle Pflegefamilien. Dabei können alle Beteiligten gemeinsam schauen, ob sie sich diese Kooperation vorstellen können“, sagt Weith.

Einblicke in die Module:

  1. Modul: Zwei Fachberater*innen der Jugendhilfe organisieren ein Treffen bei einer interessierten Familie oder einem Paar. Es ist ein erstes Kennenlernen, bei dem das Umfeld der Familie im Fokus steht. „Das ist ein erstes, einfaches, nettes Treffen“, sagt Weith. Dabei wird auch schon auf die räumlichen Kapazitäten geschaut. „Voraussetzung ist beispielsweise ein Zimmer von zehn Quadratmetern, ohne welches der Rest der Familie zu sehr eingeschränkt werden würde.“
  2. Modul: Bei einem weiteren Treffen geht es um die Motivation dafür, ein Kind aufzunehmen. „Haben die Interessierten beispielsweise schon eigene Kinder und wünschen sich noch eines, oder haben sie kein eigenes Kind und haben einen Kinderwunsch? Das wären zu klärende Fragen“, sagt Seidemann-Schawer. Dabei setzen die Fachberater*innen auf Ehrlichkeit, denn: „Haben kinderlose Paare einen großen Kinderwunsch, müssen wir sie auch darauf hinweisen, dass die Kinder weiterhin das Recht haben, ihre Eltern zu sehen“, erklärt Seidemann-Schawer. „Im Grunde leben die Kinder bei ihnen auf Zeit. Für uns ist es natürlich wünschenswert, wenn sie das Kind genau so lieben, wie das eigene und gleichzeitig auch die Eltern des Kindes akzeptieren. Das ist emotional eine Herausforderung“, sagt sie.
  3. Modul: Mehrere Familien lernen sich bei einem Treffen innerhalb einer Gruppe kennen. Dabei wird methodisch gearbeitet, um eigene Stärken und Schwächen kennenzulernen und sich gegenseitig zu helfen. „Wichtig ist währenddessen auch, dass wir dabei nichts beschönigen“, sagt Seidemann-Schawer. Die Kinder werden nicht grundlos über das Jugendamt an Pflegefamilien vermittelt. „Es geht um Kinder, die viele Herausforderungen mit sich bringen. Deswegen müssen wir auch schauen, ob die Familie die entsprechenden Ressourcen hat, um beispielsweise Auffälligkeiten beim Kind aufzufangen“, sagt Weith. Nicht zuletzt werden Konzepte zur Mitarbeit mit der Herkunftsfamilie erarbeitet. „Es gibt ein Besuchsrecht. Deshalb versuchen wir hier gemeinsam einen Prozess zu gestalten, um beiden Seiten entgegen zu kommen“, sagt Weith.
  4. Modul: Im letzten Teil geht es dann um die Formalitäten und auch um zwei verschiedene Modelle: Betriebserlaubnis und Pflegeerlaubnis. Bei einer Betriebserlaubnis, die erteilt wird, nehmen Familien ein Kind auf und sind dann mit einer halben Stelle als pädagogische Fachkraft der Jugendhilfe angestellt, erklärt Seidemann-Schawer. Bei einer Pflegeerlaubnis kommt es nicht zu einer Anstellung, dann wird das Erziehungsgeld vom Jugendamt gezahlt. Weitere Formalitäten wie beispielsweise das polizeiliche Führungszeugnis werden bereits im Vorfeld geklärt.

Für das nächste Modul können sich interessierte Familien und Paare noch anmelden. „Wir freuen uns über jeden, der auf uns zu kommt“, sagt Seidemann-Schawer. Mit den unverbindlichen Info-Modulen sollen vor allem erste Hürden genommen werden, sagt sie.



Pflegefamilien gesucht

Sie haben Interesse daran, einem Kind ein Zuhause zu schenken? Über das Portal www.pflegeeltern-hessen.de haben Sie die Möglichkeit, mehr über den Alltag einer Pflegefamilie zu erfahren. Kontakt: Daniela Seidemann-Schawer, pädagogische Leitung Hephata-Jugendhilfe Region Nord, Gießbergstraße 22, 34117 Kassel, daniela.seidemann@hephata.de, Mobil: 015206081025

Sechs gute Voraussetzungen, um eine Pflegefamilie zu werden:

- Den Wunsch und die Bereitschaft zu haben, ein Kind in sein Leben zu integrieren.

- Für das Kind sollte ein Zimmer von mindestens zehn Quadratmetern zur Verfügung stehen.

- Es ist keine Voraussetzung, dass Interessierte verheiratet sind oder eigene Kinder haben. Auch unverheiratete Paare, gleichgeschlechtliche Paare, Alleinerziehende oder Alleinstehende können grundsätzlich junge Menschen bei sich aufnehmen.

- Eine fachliche Ausbildung, beispielsweise als Erzieher oder Sozialarbeiter/-pädgagoge, ist vorteilhaft, jedoch keine Voraussetzung.

- Interessierte sollten offen sein: Zum einen für die Bereitschaft zu einem fachlichen Austausch mit Fachberatern der Hephata Diakonie. Zum anderen müssen sie die Bereitschaft mitbringen, mit der Herkunftsfamilie zu arbeiten.

- Im Regionalbüro Nord der Hephata-Jugendhilfe können sich Interessierte aus einem Umkreis von etwa 100 Kilometern von Kassel melden.

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Hephata engagiert sich als diakonisches Unternehmen seit 1901 in der Rechtsform eines gemeinnützigen Vereins für Menschen, die Unterstützung brauchen, gleich welchen Alters, Glaubens oder welcher Nationalität. Wir sind Mitglied im Diakonischen Werk. Hinter unserem Unternehmensnamen steht ein biblisches Hoffnungsbild: während Jesus einen Mann heilt, der taub und stumm ist, spricht er das Wort „Hephata“. (Markus 7, 32-37)

In evangelischer Tradition arbeiten wir in der Jugendhilfe und der Behindertenhilfe, in der Rehabilitation Suchtkranker, in Psychiatrie und Neurologie, in der Heilpädagogik, der Wohnungslosenhilfe, in Förderschulen und der beruflichen Bildung. In unserer Tochtergesellschaft Hephata soziale Dienste und Einrichtungen gGmbH (hsde) bieten wir zudem an mehreren Standorten ambulante und stationäre Hilfen für Seniorinnen und Senioren an.

Wir bilden Mitarbeitende für verschiedene Berufe der sozialen und pflegerischen Arbeit, auch in Kooperation mit der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt, aus. Wir legen Wert auf eine theologisch-diakonische Qualifikation.

Hephata Diakonie beschäftigt aktuell mehr als 3.000 Mitarbeitende. Sie arbeiten in unterschiedlichen Berufsfeldern, sind gut qualifiziert und entwickeln die Leistungsangebote zukunftsorientiert weiter. Diakone und Diakoninnen und Interessierte organisieren sich in der Diakonischen Gemeinschaft Hephata.

Hephata Diakonie ist in Hessen und angrenzenden Bundesländern tätig. Der Sitz unseres Unternehmens ist seit Beginn in Schwalmstadt-Treysa.

Kontakt

Johannes Fuhr

Johannes Fuhr

Pressekontakt Leiter interne und externe Kommunikation 06691181316
Melanie Schmitt

Melanie Schmitt

Pressekontakt Stellvertretende Leiterin interne und externe Kommunikation 06691181316