Pressemitteilung -
Neuer Ankerplatz in Treysa
Die Jugendhilfe geht wieder in der Treysaer Stephanstraße vor Anker: Am Donnerstag ist die Schlüsselübergabe, bis Ende des Jahres soll die Wohngruppe für bis zu acht Jugendliche im Alter von 13 bis maximal 21 Jahren ans Netz gehen. Damit wechselt das Wohnhaus vom Bestand der Sozialen Teilhabe zurück in den der Jugendhilfe.
Ein Anker liegt im Vorgarten, ein weiterer hängt an der Hauswand: Die neue Jugendhilfe-Einrichtung in der Stephanstraße 24 trägt den Namen „Ankerplatz“. Den haben sich die acht Mitarbeiter*innen und acht Jugendlichen der Wohngruppe Schlierbach gemeinsam überlegt. Sie werden die ersten Bewohner*innen der Wohngruppe sein. Diese war in den vergangenen Jahren, nach dem Brand des Wohnhauses der Sozialen Teilhabe in Allendorf/Landsburg im Oktober 2020, als Zwischenlösung für eine Intensiv-Wohngruppe der Sozialen Teilhabe genutzt worden. Mittlerweile hat das Intensiv-Angebot eine neue Bleibe gefunden, das Objekt stand leer.
„Ich wollte das Haus gerne zurück haben“, sagt Jugendhilfe-Geschäftsbereichsleiter Lothar Eberhardt. „Dabei geht es um eine grundlegende Entwicklung, die ich für einige unserer Einrichtungen verfolgen: Weg von der Dezentralität in der Peripherie, weg von Orten, die schlecht für uns bespielbar sind, hin zu Mittelzentren, die wesentlich attraktiver sind“, so Eberhardt. Immer wieder hätten die Jugendlichen der Wohngruppe Schlierbach zurückgemeldet, dass das Haus und die Gemeinschaft in Schlierbach toll seien, aber die Lage nicht. „Das Haus in Schlierbach liegt verkehrstechnisch ungünstig, hat zudem auch keine ausreichende Außenfläche.“
Das ist in der Stephanstraße anders. Die Jugendlichen können zu Fuß in die Stadt und zum Bahnhof gelangen, sind nicht mehr von Fahrdiensten abhängig. Das Haus steht auf einem 700 Quadratmeter großen, ebenerdigen Gelände. „Wir haben Bäder und Elektrik auf den neusten Stand gebracht, die Fenster erneuert und auch den Dachboden saniert und für die Dämmung vorbereitet. In den kommenden Jahren werden wir uns dann dem Dach und der Fassade widmen“, so Lothar Eberhardt. Das Haus verfügt über drei Etagen plus Keller. Unter dem Dach soll eine Verselbständigungsgruppe entstehen. Perspektivisch soll sich die Wohngruppe zu einem inklusiven therapeutischen Wohnangebot für Kinder und Jugendliche mit geistigen Behinderungen und Entwicklungsstörungen entwickeln. „Gemeinsam mit dem Jugendamt wollen wir neue Leistungsvereinbarung und -entgelte vereinbaren.“
Mit dem Umzug der Wohngruppe Schlierbach setzt sich ein Wechsel-Karussell innerhalb der Jugendhilfe in Gang. Das Haus in Schlierbach bleibt der Jugendhilfe erhalten, jedoch für eine andere Nutzung. Hier wird ab April 2025 das Angebot für alleinerziehende Frauen und Senior*innen, die aus der Ukraine geflüchtet sind, beheimatet sein. Das Angebot ist aktuell noch im Treysaer Horschmühlenweg 16 zu finden und stellt eine spezielle Form der Gemeinschaftsunterkunft dar. „Die Flüchtlings-Wohngruppe ist meines Wissens die einzige dieser Art im Kreis. Die Miete wird vom Kreis finanziert, die stundenweise Betreuung durch eine Mitarbeiterin der Jugendhilfe mit ukrainischen nicht, diese leisten wir auch in Zukunft aus innerer Überzeugung, genauso wie die Hausmeistertätigkeiten“, sagt Eberhardt. Zwar sei die Verweildauer der geflüchteten Menschen kurz, „trotzdem werden wir schauen, was wir den Menschen noch zur Verfügung stellen können, damit sie sich gut zurecht finden.“
Die dann leer stehende Wohngruppe imHorschmühlenweg 16soll sich dann in die Nutzung als inklusives Angebot für Kinder und Jugendliche in den Häusern 12 und 18 im Horschmühlenweg einpassen. Diese sollen künftig für Kinder und Jugendliche ab fünf Jahren und bis maximal 21 Jahren und nicht mehr wie jetzt, bis 13 Jahren, konzipiert sein. „Wir haben aus den Erfahrungen im Dina-Zöllner-Weg gelernt, dass ein altersübergreifendes Angebot mit einer Binnendifferenzierung gut gelingen kann.“
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