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Pfarrerin Annette Hestermann verabschiedet sich nach elf Jahren in der Hephata-Kirchengemeinde in den Ruhestand.
Pfarrerin Annette Hestermann verabschiedet sich nach elf Jahren in der Hephata-Kirchengemeinde in den Ruhestand.

Pressemitteilung -

Hephata-Pfarrerin Annette Hestermann geht in Rente

Ein Mosaik aus vielfältigen Aufgaben, Projekten, Kontakten und Menschen – so beschreibt Annette Hestermann die Tätigkeit als Pfarrerin der Hephata-Kirchengemeinde. Ab März wird sie als ein wesentliches Teil dieses Mosaiks fehlen: Die 65-Jährige verabschiedet sich nach elf Jahren in Hephata und 40 Dienstjahren in den Ruhestand.

„Ich wollte weniger Geschäftsführung und mehr im Bereich Seelsorge, mit spirituellen Angeboten und Projekten in inklusivem Kontext arbeiten“, erinnert sich Annette Hestermann an ihre Motivation, Pfarrerin der Hephata-Kirchengemeinde zu werden. Nach dem Studium der Evangelischen Theologie in Bethel, Bonn und Marburg und dem Vikariat, hatte sie anderthalb Jahre im Fachbereich der Universität Marburg gearbeitet und war danach 25 Jahre als Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Cölbe bei Marburg aktiv gewesen. Neben dem theologischen Auftrag gehörten dort auch die Verantwortung für eine Kindertagesstätte und jahrelang für eine Diakoniestation, sowie viel Personal- und Geschäftsführungsaufgaben zu ihrem Job.

„Ich habe meinen Wechsel auch als Weiterentwicklung gesehen. Auf inklusives Arbeiten hatte ich schon damals einen Fokus.“ Hephata kannte sie aus ihrer Vikariatszeit im Kirchspiel Zella/Loshausen und von Besuchen mit Konfirmand*innen: „Hephata war und ist ein Begriff in der Region.“ Seit April 2014 stand die 65-Jährige dann regelmäßig sonntags hier auf der Kanzel. Hinzu kamen Andachten in den Hephata-Werkstätten für Menschen mit Behinderungen (WfbM) in Treysa und Ziegenhain, im Marta-Mertz-Haus, auf dem Bio-Hofgut Richerode und in drei Seniorenheimen in Treysa. „Zu meinen Aufgaben zählte aber auch, Bewohner, Bewohnerinnen, Mitarbeitende und ganze Teams in Freud und Leid zu begleiten.“

In Annette Hestermanns Dienstzeit veränderten sich aber auch die Rahmenbedingungen für die Hephata-Kirchengemeinde: Aufgrund der zurückgehenden Zahl von Menschen, die auf dem Hephata-Gelände leben, ging auch die Zahl der regelmäßigen Gottesdienstbesucher*innen zurück. Pfarrerin und Gemeindevertretung begegneten dieser Entwicklung mit Kreativität und mobilen Formaten. Zum Beispiel mit den Kamin-Abenden, bei denen einmal im Monat Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen, die früher auf dem Stammgelände Hephatas sowohl gearbeitet als auch gelebt hatten, zusammen kamen und sich austauschten.

„Die Arbeit hat sich in den vergangenen Jahren verändert, aufgrund der Altersstruktur der Klientinnen und Klienten - ich habe viele Menschen beerdigt -, aufgrund der Dezentralisierung und der Corona-Pandemie. Zeitgleich waren die Veränderungen aber auch Impulse, neue Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen.“ In den Jahren 2020 und 2021 fanden die Gottesdienste zu Heiligabend, wie bei vielen Kirchengemeinden, im Freien statt, genau wie die Proben von Kantorei, Gospel- und Posaunenchor. Aus den Open-Air-Gottesdiensten zu Heiligabend entwickelten sich mobile Andachten für die Klient*innen und Mitarbeiter*innen an verschiedenen Stationen auf dem Hephata-Stammgelände, unter anderem zu Ostern, Nikolaus oder Weihnachten, als Lagerfeuer-Andachten oder auch einfach so. Sie haben noch bis heute Bestand. „Das war nur zusammen mit Klientinnen, Klienten, Mitarbeitenden, Kolleginnen und Kollegen möglich“, so Annette Hestermann. Und auch mit Unterstützung der Hephata-Kantorin, die zum Beispiel während der Corona-Pandemie mit dem Posaunenchor oder mit einem E-Piano auf einem Bollerwagen auf dem Hephata-Gelände unterwegs war.

„Mir war es immer wichtig, vernetzt zu bleiben, mit den Menschen in Kontakt zu sein.“ Etwa mit der Franz-von-Roques-Gemeinde in Treysa, dem Kooperationsraum Schwalm-Hochland, mit Beiträgen zum „Wort zum Sonntag“ in der Tageszeitung, mit 20 Jahren Engagement in der Pfarrvertretung des Sprengels, der Mitarbeitervertretung für Pfarrerinnen und Pfarrer, im Sprecherkreis für Seelsorge der Landeskirche von 2020 bis 2024 oder gemeinsam mit Stefan Zeiger, Geschäftsführer der Diakonischen Gemeinschaft Hephata, bei der Weiterbildung „Mach mal die Andacht“, die Mitarbeitende in mehreren Modulen fit macht, kleine Andachten selbst gestalten zu können. Zuletzt bot Annette Hestermann dies auch als Fortbildung für Klient*innen der WfbM an.

„Die vielen Veränderungen der Arbeit waren zugleich auch ihre Pluspunkte. Ich hatte die Freiheit, viele Dinge anzugehen, wenn es sein musste, auch kurzfristig. Es ist ein Geschenk gewesen, immer wieder neu gestalten zu können. Und dabei die Freude der Menschen, das Miteinander, die frohe Botschaft zu erleben, ohne dass man viele Worte machen musste.“

Die macht sie auch nicht bei den Planungen für ihren Ruhestand. „Da, wo man Unterstützung geben kann, versuche ich, sie zu geben“, lautet das Motto. Annette Hestermann will hier und da Vertretungen für Kolleg*innen übernehmen, Lesepatin in einer Grundschule werden, sich im Hessischen Pfarrverein engagieren, für den sie 2024 zur Vertrauenspfarrerin in der Region gewählt wurde. Aber auch mehr Zeit mit ihrem Mann, Dr. Christian Schmidt-Hestermann, verbringen, Oma-Dienste für ihr drei Kinder und bald vier Enkelkinder übernehmen, den Garten in Schuss halten und vielleicht auch noch andere Aufgaben entdecken, wenn die Gesundheit es zulässt. Die Verbindung zu Hephata bleibt auch musikalisch bestehen: Im November 2024 hat Annette Hestermann bei den Hephata-Jungbläsern angefangen, Posaune zu spielen und singt, gemeinsam mit ihrem Mann, weiter im Gospelchor.

„Ich habe die Arbeit sehr gerne gemacht, es war eine tolle Aufgabe. Aber ich freue mich jetzt auch auf den neuen Lebensabschnitt.“

  • · Annette Hestermann wird im Gottesdienst in der Hephata-Kirche am Sonntag, 23. Februar, 15 Uhr, in den Ruhestand verabschiedet.
  • · Die Nachfolge von Annette Hestermann tritt Pfarrerin Annette Bartsch, aktuell Gemeindepfarrerin in Schönstadt (Kirchenkreis Kirchhain) zum 1. Juni 2025 an.

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Hephata engagiert sich als diakonisches Unternehmen seit 1901 in der Rechtsform eines gemeinnützigen Vereins für Menschen, die Unterstützung brauchen, gleich welchen Alters, Glaubens oder welcher Nationalität. Wir sind Mitglied im Diakonischen Werk. Hinter unserem Unternehmensnamen steht ein biblisches Hoffnungsbild: während Jesus einen Mann heilt, der taub und stumm ist, spricht er das Wort „Hephata“. (Markus 7, 32-37)

In evangelischer Tradition arbeiten wir in der Jugendhilfe und der Behindertenhilfe, in der Rehabilitation Suchtkranker, in Psychiatrie und Neurologie, in der Heilpädagogik, der Wohnungslosenhilfe, in Förderschulen und der beruflichen Bildung. In unserer Tochtergesellschaft Hephata soziale Dienste und Einrichtungen gGmbH (hsde) bieten wir zudem an mehreren Standorten ambulante und stationäre Hilfen für Seniorinnen und Senioren an.

Wir bilden Mitarbeitende für verschiedene Berufe der sozialen und pflegerischen Arbeit, auch in Kooperation mit der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt, aus. Wir legen Wert auf eine theologisch-diakonische Qualifikation.

Hephata Diakonie beschäftigt aktuell mehr als 3.000 Mitarbeitende. Sie arbeiten in unterschiedlichen Berufsfeldern, sind gut qualifiziert und entwickeln die Leistungsangebote zukunftsorientiert weiter. Diakone und Diakoninnen und Interessierte organisieren sich in der Diakonischen Gemeinschaft Hephata.

Hephata Diakonie ist in Hessen und angrenzenden Bundesländern tätig. Der Sitz unseres Unternehmens ist seit Beginn in Schwalmstadt-Treysa.

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Johannes Fuhr

Johannes Fuhr

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Melanie Schmitt

Melanie Schmitt

Pressekontakt Stellvertretende Leiterin interne und externe Kommunikation 06691181316