Pressemitteilung -
Werner Wieland verabschiedet sich in den Ruhestand
Kein Jugendzentrum-Opa, kein Sozialpädagoge vom Amt und auch kein typischer Chef, dafür aber ein Zahnrad im Getriebe und ein Vorbild – das war Werner Wieland (68) in seinem Berufsleben wichtig, zu sein. Der Diplom-Sozialpädagoge (FH) hat zum 2. April die Geschäftsführung und Heimleitung der Diakonie-Zentrum Frielendorf gGmbH abgegeben. Zum 1. Juli geht er in den Ruhestand.
„Ich helfe noch beim Übergang, danach werde ich als selbstständiger Berater und Coach tätig sein, vielleicht auch für Hephata. Ich möchte jetzt nicht mehr in der ersten Reihe stehen, aber von 200 auf null, das kann ich mir auch nicht vorstellen“, sagt Werner Wieland.
Auf den Tag genau 15 Jahre vor seinem Ruhestand trat der gebürtige Schwabe beim Diakonie-Zentrum Frielendorf die Nachfolge von Gerta Barth an. Das Diakonie-Zentrum wird von den beiden Gesellschaftern Hephata Diakonie und Gemeinschaftszentrum Frielendorf e.V. getragen. In den vergangenen drei Monaten hatte Wieland zusätzlich die Interims-Geschäftsführung für die Hephata soziale Dienste und Einrichtungen gGmbH (hsde) inne. „Meine Arbeit hat mir immer Spaß gemacht. Das Diakonie-Zentrum und ich sind füreinander ein Glücksfall gewesen“ – wenn auch nicht auf den ersten Blick.
„Ich war nicht die erste Wahl, eigentlich sollte es jemand aus der Region werden.“ Und aus der kam Werner Wieland nun wirklich nicht. Geboren in Aalen/Württemberg und aufgewachsen in Pforzheim, machte er zunächst seinen Zivildienst in einer Diakoniestation. Es folgte eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann. Danach schlossen sich die Fachhochschulreife und das Grundstudium der Betriebswirtschaft an, dann eine Ausbildung als Rettungs- und Transportsanitäter, danach das Studium an der Evangelischen Fachhochschule für Sozialwesen in Freiburg zum Diplom-Sozialpädagogen (FH) sowie eine weitere Ausbildung zum examinierten Altenpfleger.
Werner Wieland arbeitete unter anderem als Stationsleitung in einem Diakoniekrankenhaus in Freiburg, leitete als Sozialarbeiter ein kommunales Jugendzentrum, war in der Jugend- und Erwachsenenarbeit für Spätaussiedler tätig und in der Wohnungslosenhilfe einer diakonischen Einrichtung, der „Erlacher Höhe“. Darauf folgten zwölf Jahre als Geschäftsführer und Heimleiter von Senioreneinrichtungen des Arbeiter-Samariter-Bundes im Kreis Schwäbisch-Hall mit 280 Mitarbeitenden und ab 2009 die Tätigkeit für das Diakonie-Zentrum Frielendorf: eine Einrichtung mit 68 Plätzen für stationäre und ambulante Altenhilfe sowie Betreutes Wohnen und 100 Mitarbeitenden. „Ich habe keinen gerade Lebenslauf“, lacht der 68-Jährige.
Ihm war immer das Interesse an der Arbeit für und mit Menschen sehr wichtig. „Ich helfe und organisiere gerne.“ Das zeigt sich auch in seinem ehrenamtlichen Engagement im Vorstand des Trauer- und Hospiznetzwerks Schwalm-Eder, im Friedhofsausschuss Todenhausen, beim Gewerbeverein Frielendorf Aktiv und der Freiwilligen Feuerwehr Frielendorf und für die SPD im Ortsverein Frielendorf und im Ortsbeirat Todenhausen. Diese Engagements haben mit dazu geführt, dass Werner Wieland, seine Ehefrau und die beiden Söhne mittlerweile mit der Region fest verwachsen sind.
„Es sind durchaus erfolgreiche Jahre gewesen, bis auf die letzten Jahre, die waren schwierig“, so Wieland. Zwar sei der Generationswechsel innerhalb der Belegschaft des Diakonie-Zentrums gut gelaufen, doch der Personalmangel mittlerweile eine Dauerkrise.
„Die Altenhilfe kann nicht konkurrieren mit Krankenhäusern oder der Psychiatrie. Die Konkurrenz ist groß, es gibt viele Abwerbungsversuche.“ Hinzu komme der Kampf mit den Kostenträgern um die Differenz zwischen Pflegesatzvereinbarungen und Realkosten. „Am meisten gefordert hat mich aber sicherlich die Zeit der Corona-Pandemie. Eine Verordnung jagte die nächste. Es gab viele Auseinandersetzungen, vor allem mit Angehörigen, die ihre Liebsten sehen wollten, und leider gab es auch 16 Todesfälle in unserer Einrichtung. Das war heftig und schlimm.“
Trotz aller Schwierigkeiten habe er eine große Solidarität und Wertschätzung im Team erfahren. „Das hat mich gestärkt und stärkt mich auch jetzt. Ich bin überzeugt, dass der Schritt richtig ist, jemanden jüngeren mit neuen Ideen ranzulassen.“ Er selbst freue sich nun auf mehr Zeit mit seiner Familie und zum Lesen. „Und darauf, mal richtig Urlaub zu machen, ohne dass das Handy klingelt“ – am ehesten vermutlich in Husum, Wielands Sehnsuchtsort. „Ich weiß das Diakonie-Zentrum in guten Händen. Ich wünsche mir, dass es gut fortgeführt wird.“
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Hephata engagiert sich als diakonisches Unternehmen seit 1901 in der Rechtsform eines gemeinnützigen Vereins für Menschen, die Unterstützung brauchen, gleich welchen Alters, Glaubens oder welcher Nationalität. Wir sind Mitglied im Diakonischen Werk. Hinter unserem Unternehmensnamen steht ein biblisches Hoffnungsbild: während Jesus einen Mann heilt, der taub und stumm ist, spricht er das Wort „Hephata“. (Markus 7, 32-37)
In evangelischer Tradition arbeiten wir in der Jugendhilfe und der Behindertenhilfe, in der Rehabilitation Suchtkranker, in Psychiatrie und Neurologie, in der Heilpädagogik, der Wohnungslosenhilfe, in Förderschulen und der beruflichen Bildung. In unserer Tochtergesellschaft Hephata soziale Dienste und Einrichtungen gGmbH (hsde) bieten wir zudem an mehreren Standorten ambulante und stationäre Hilfen für Seniorinnen und Senioren an.
Wir bilden Mitarbeitende für verschiedene Berufe der sozialen und pflegerischen Arbeit, auch in Kooperation mit der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt, aus. Wir legen Wert auf eine theologisch-diakonische Qualifikation.
Hephata Diakonie beschäftigt aktuell mehr als 3.000 Mitarbeitende. Sie arbeiten in unterschiedlichen Berufsfeldern, sind gut qualifiziert und entwickeln die Leistungsangebote zukunftsorientiert weiter. Diakone und Diakoninnen und Interessierte organisieren sich in der Diakonischen Gemeinschaft Hephata.
Hephata Diakonie ist in Hessen und angrenzenden Bundesländern tätig. Der Sitz unseres Unternehmens ist seit Beginn in Schwalmstadt-Treysa.