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Dr. Sven Fuest und Prof. Dr. David Pedrosa (von links) referierten beim Fachsymposium der Hephata-Klinik. (Foto: Stefan Betzler)
Dr. Sven Fuest und Prof. Dr. David Pedrosa (von links) referierten beim Fachsymposium der Hephata-Klinik. (Foto: Stefan Betzler)

Pressemitteilung -

Parkinson und Epilepsie im Alter: 30 Fachleute treffen sich beim Symposium der Hephata-Klinik

„Parkinson und Epilepsie im Alter“ – so lautete der Titel des ersten Fachsymposiums der Hephata-Klinik für Neurologie in diesem Jahr. An der Veranstaltung am vergangenen Mittwochabend im Hephata-Kirchsaal nahmen 30 Fachleute, sowohl in Präsenz als auch online, teil.

Eingeladen hatte Dr. Sven Fuest, Chefarzt der Hephata-Neurologie und Facharzt für Neurologie, Epileptologie, Intensivmedizin und Geriatrie. Er referierte selbst zum Thema „Epilepsie im Alter – Herausforderungen in der Therapie“. Als Gastredner nahm sich Prof. Dr. David Pedrosa, Leitender Oberarzt der Klinik für Neurologie und Leiter der Sektion Bewegungsstörungen und Neuromodulation am Universitätsklinikum Marburg, des Themas „Update Parkinson-Krankheit 2025“ an. Ihre Vorträge hörten niedergelassene und Klinik-Ärzt*innen, Pfleger*innen und Therapeut*innen aus der Region sowie aus Kassel, Marburg und Rothenburg.

„Die Neurogeriatrie ist eine noch relativ junge Fachdisziplin, die sich mit der Behandlung neurologischer Krankheitsbilder im Alter, in Kombination mit Grunderkrankungen und Kontraindikationen für die medikamentöse Behandlung befasst“, so Dr. Fuest in seiner Begrüßung. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung werde das Fachgebiet in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen.

Prof. Dr. David Pedrosa beschäftigte sich in seinem anschließenden Vortrag mit den Inhalten der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie 2023 zur Parkinson-Krankheit. Im Detail ging David Pedrosa dabei vor allem auf Diagnostik und Verlauf, die genetische Testung, molekulare Mechanismen und Therapiemöglichkeiten ein.

Die Diagnose der Krankheit sei immer noch klinisch, also anhand der auftretenden Symptome. Dies sei aufgrund der nicht-motorischen Symptome der Krankheit herausfordernd und werde zunehmend komplexer. Dabei rücke die genetische Testung mehr in den Fokus: „Es setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass wir auch genetische Formen der Parkinson-Krankheit haben, das heißt, Menschen, die die Parkinson-Krankheit aufgrund einer genetischen Mutation haben.“ Bis zu 20 Prozent der Betroffenen trügen eine solche genetische Prädisposition für die Krankheit in sich. Dies sei insofern wichtig zu wissen, da es mittlerweile verschiedene Ansätze gäbe, Parkinson zu behandeln: „Es ist ja egal, warum jemand Parkinson hat, weil wir ja nur eine symptomatische Therapie geben – das ist nicht richtig. Wir haben mittlerweile Ansätze, die auch in der wissenschaftlichen Erprobung sind, bei denen wir uns anschauen, ob wir bestimmte zelluläre, molekulare Veränderungen, die im Rahmen der genetischen Parkinson-Krankheit eine Rolle spielen, modifizieren können.“ Deswegen sei es sinnvoll, Menschen, die noch besonders jung seien oder bei denen bereits Parkinson in der Familie aufgetreten sei, zu testen, weil es möglicherweise in der Zukunft eine Konsequenz haben könnte.

Dr. Sven Fuest sprach danach über Ursprung, Definition, Bedeutung, Besonderheiten und Therapien der Epilepsie im Alter. Er ging hier vor allem auf Zusammenhänge mit anderen Krankheiten, die häufig im Alter auftreten, wie Schlaganfall, degenerative Erkrankungen wie Alzheimer, und Hirntumore ein.

„Die Epilepsie im Alter stellt uns Ärztinnen und Ärzte vor besondere Herausforderungen“, so Sven Fuest. Dies sei vor allem in drei Faktoren begründet. Zum einen in dem veränderten Stoffwechsel, der mit zunehmendem Alter in der Regel langsamer ablaufe. Deswegen benötigten ältere Patient*innen häufig auch einer niedrigere Dosis als jüngere Betroffene. Zum anderen stelle die Kombination aus dem gleichzeitigen Vorkommen der Epilepsie und weiterer Erkrankungen ein Problem dar, das sich beispielsweise in schwerer voneinander abgrenzbaren Symptomen ausdrücke. Und drittens die gleichzeitige Anwendung verschiedener Medikamente zur Behandlung verschiedener Erkrankungen, beispielsweise bei Herzerkrankungen und Bluthochdruck in Kombination mit Epilepsie, die dann Wechselwirkungen erzeugen könnten. Und dies vor dem Hintergrund, dass die Epilepsie im Alter eine größer werdende Rolle spiele. Mittlerweile würde die Erstdiagnose Epilepsie häufig auch bei Menschen über 70 Jahren gestellt. Zeitgleich werde als häufigste Ursache einer Epilepsie mit 35,8 Prozent der Hirninfarkt, wiederum die häufigste Form eines Schlaganfalls, angegeben.

Im Anschluss an die Vorträge beantworteten die beiden Fachärzte Fragen aus dem Publikum und tauschten sich zu weiteren Aspekten aus. „Die Fachsymposien sind ein Angebot von vielen, mit denen wir den Austausch und das Wissen zu neurologischen Themen fördern wollen“, so Sven Fuest. Die nächste Veranstaltung der Hephata-Neurologie ist das Parkinson-Café für Betroffene und Angehörige am 15. Mai.

  • Nähere Informationen zur Fachklinik für Neurologie der Hephata-Klinik gibt es im Internet unter: www.hephata.de/hilfe-rat/neurologie

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