Pressemitteilung -
Neubelebung des Treysaer Naturlehrgebietes: „Für die Kinder ist das hier wie ein Paradies“
Das Treysaer Naturlehrgebiet erlebt eine Neubelebung und -belegung: Parallel zu den Arbeitsgelegenheiten (AGH) der Hephata-Berufshilfe sind dort auch die städtische Kita Wiegelsweg und die Eckhard-Vonholdt-Grundschule unterwegs. „Es ist schön zu sehen, wie mehrere Träger das Areal gemeinsam nutzen“, sagt Lothar Eberhardt, Leiter der Hephata-Berufshilfe.
Die Stadt Schwalmstadt und der Zweckverband Europabad stellen das Gelände zur Verfügung, betrieben wird es von der Hephata-Berufshilfe. Diese pflegt mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Rahmen von Projekten und Fördermaßnahmen das Areal. Aktuell bietet die Berufshilfe hier AGHs für zwölf arbeitslose Frauen und Männer im Auftrag des Jobcenters an: Gemeinsam mit ihrem Anleiter schneiden sie Bäume, sanieren Wege oder pflegen den Bauergarten und Insektenhotels.
Die Idee der Co-Nutzung für das 1,2 Hektar große Areal gab es schon länger. Und ebenfalls schon länger nutzen auch die Grundschule, der NABU und die Stadtjugendpflege die kleine Parkanlage immer mal wieder. Zudem kann diese von Privatleuten besucht und gemietet werden. Doch seit Sommer kommen nun täglich und für mehrere Stunden verschiedene Akteure im Naturlehrgebiet zusammen.
Die Kita Wiegelsweg nutzt den vorderen Teil. „Die Kinder sind begeistert“, sagt Leiterin Margit Strehl-Enders. Ende Juni nahm sie Kontakt zur Hephata-Berufshilfe aus. Der Grund: Bislang bot die Kita zwei Gruppen für Kinder zwischen einem und drei Jahren an. In einem neuen Anbau soll Platz für zwei weitere Gruppen für jeweils 25 Kinder ab drei Jahren entstehen. Der Anbau sollte im September fertig werden, aus diesem Grund blieben auch die 16 Kinder, die eigentlich mit drei Jahren die Kita hätten verlassen müssen, in der Einrichtung. Doch nun ist der Anbau nicht fertig und es fehlt an Platz.
Nachdem die Fachaufsicht im Jugendamt zugestimmt hatte, konnte es losgehen. Die Gruppe der älteren Kinder ist seit August jeden Tag zwischen 7 Uhr und 14:30 Uhr im vorderen Teil des Geländes. Dazu gehören ein Matschspielplatz, zwei Pavillons und Toiletten. „Hier hat man von Natur aus fast alles: ein Waldstück, Obstbäume, einen Teich mit Fröschen, Insektenhotels, Laub, verschiedene Untergründe, Schrägen und Höhen. Das ist toll“, so Strehl-Enders. Beim Aufenthalt im Freien lernten die Kinder viel nebenbei, entdeckten und erforschten die Natur und entwickelten vielfältige motorische Kompetenzen.
„Das ist gerade in heutiger Zeit, in der viele Kinder weniger rausgehen, wichtig. Ich würde mir wünschen, dass wir das Naturlehrgebiet weiter nutzen können und es in unsere Konzeption einbauen“, so Strehl-Enders. Heike Hoch, Stadt-Koordinatorin Kinder und Jugendliche, teilt die Begeisterung: „Wir sind für alle Kooperationen offen. Die beiden Pavillons sind im Winter nicht gut heizbar, da müssen wir erstmal sehen, wie das jetzt wird. Trotzdem kann das Areal für die Kitas eine wichtige Rolle spielen. Für die Kinder ist das hier wie ein Paradies.“
Das sieht auch Barbara Kaufmann-Wechsel so. Die Leiterin der Treysaer Eckhard-Vonholdt-Schule stellte ebenfalls im Sommer aus der Not heraus eine Anfrage an die Hephata-Berufshilfe: „Unsere Schule besuchen 400 Kinder. Wir wollten die Spielfläche erweitern, um in der Pandemiesituation Ansammlungen in den Pausenzeiten zu vermeiden. Auf manche Dinge kommt man aufgrund einer Krise. Das heißt aber nicht, dass sie außerhalb der Krise nicht auch sinnvoll wären.“
Mittlerweile habe die Schule die Kooperation in ihre Konzeption übernommen. Es gibt einen Plan, in denen Lehrerinnen und Lehrer die geplante Nutzung vormerken können. Das Naturlehrgebiet ist nun nicht mehr nur für Projekte oder in den Pausenzeiten eine Alternative, sondern als außerschulischer Lernort auch eine Ergänzung. Damit diese auch bei schlechtem Wetter genutzt werden kann, hat die Berufshilfe zwei Zelte im hinteren Teil des Areals aufgebaut.
„Das Naturlehrgebiet ermöglicht Sinneserfahrungen auf einer anderen Ebene. Es ist toll, wie die Kinder auf das Angebot der Natur anspringen, kreativ sind und das Ganze sich fächerübergreifend einbringen lässt“, so Kaufmann-Wechsel. Zudem spreche für das Gelände auch dessen schnelle Erreichbarkeit, ohne Verkehrswege überbrücken zu müssen.
Die Nutzung ist, wie generell für die Kinder- und Jugendarbeit, kostenlos. Nur Verbrauchskosten fallen an. „Wir freuen uns, wenn wir das Areal gemeinsam nutzen. Vielleicht entstehen daraus auch gemeinsame Projekte. Das ist momentan noch Zukunftsmusik, aber wir sind offen für eine kooperative Nutzung“, sagt Lothar Eberhardt.
- Kontakt: Naturlehrgebiet Treysa, Wiegelsweg 19, 34613 Schwalmstadt-Treysa,
Tel.: 06691 918057
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- Areal wird von mehreren Trägern genutzt
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