Pressemitteilung -
Inklusive Begegnungen ermöglichen: Hündin Tille als „Brückenbauerin“
Begegnungen von Menschen mit und ohne Behinderung ermöglichen und einander kennenlernen und verstehen: Dieses Ziel verfolgt Yvonne Christ. Sie ist seit mehr als 20 Jahren Mitarbeiterin bei Hephata und hat sich im Rahmen ihres berufsbegleitenden Studiums der Sozialen Arbeit in den vergangenen Monaten ihrem selbst konzipierten Projekt „Geschichtenzeit mit Hund“ gewidmet. Zusammen mit ihrer Projektassistentin – einer Klientin der Hephata-Tagesförderstätte in Ziegenhain – und ihrer zertifizierten Therapiebegleithündin Tille besuchte Christ mehrere Male die Kindertagesstätte Storchennest in Loshausen.
„Aufgrund meiner mittlerweile 20-jährigen Berufserfahrung in der Sozialen Teilhabe Hephatas erlebe ich immer wieder, dass Menschen mit sehr hohem Unterstützungsbedarf kaum Sozialkontakte außerhalb ihres Wohnangebotes und ihrer Tätigkeit in den Tagesförderstätten haben“, sagt Christ. Ängste, Unsicherheiten und Vorurteile stellten große Hürden dar und erschwerten ein gegenseitiges Kennenlernen von Menschen mit und ohne Behinderung.
Um dem entgegenzuwirken, besuchten Christ und ihre Assistentin gemeinsam die Kindertagesstätte. Christs Border Collie Tille übernahm dabei die Rolle als „Brückenbauerin“ – und das mit Erfolg, wie sie erklärt. „Sie kann schon von vorneherein Berührungsängste zwischen den Kindern und der Klientin vermindern, da ein Hund etwas Bekanntes ist. Die Kinder sehen, dass Tille keinen Unterschied zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen macht.“
Die Kontaktaufnahme zwischen Klientin und Kindern gestaltete Christ über verschiedene Aktionen. „Die Klientin brachte Leckerlis für Tille mit, gemeinsam wurden diese verteilt und in Zusammenarbeit Tille verschiedene Aufgaben gestellt“, erklärt Christ. Während der Besuche backten sie gemeinsam Hundekekse, lernten von der Klientin Unterstützte Kommunikation kennen oder lasen gemeinsam altersgerechte Literatur zum Thema Behinderung.
Auch Hans-Günter Kripko, Bereichsleiter der Werkstätten für Menschen mit Behinderungen (WfbM) im Geschäftsbereich Soziale Teilhabe, zeigt sich begeistert von dem Projekt. „Für viele Menschen ist ein Hund etwas Schönes. Es ist eine gute Möglichkeit, um in Kontakt zu treten und es ist gut gelungen, die Kinder und Klientin zusammenzubringen.“
Auch wenn zu Beginn des Projekts der Kontakt zögerlich gewesen sei, „ist beim letzten Termin der Kontakt zwischen Kindern und Klientin selbstverständlich geworden“, sagt Christ. Sie stellten Fragen zu ihrem Leben oder ihrem Tagesablauf. „Die Kinder sehen, dass sie gar nicht so anders ist als sie. Sie mag ihre Mama sehr, ist ein fröhlicher Mensch und lacht viel und gern über Witze“, sagt Christ zum Abschluss des Projekts.
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