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Die Hephata Diakonie trauert um Frank Radu.
Die Hephata Diakonie trauert um Frank Radu.

Pressemitteilung -

Hephata trauert um Frank Radu

Fiel der Name Hofgut Richerode, fiel ein zweiter meistens noch im selben Satz: Frank Radu. Der Landwirtschaftsmeister war seit 1992 Betriebsleiter des größten landwirtschaftlichen Bio-Betriebes der Hephata Diakonie. Im Alter von 61 Jahren ist er am Donnerstag vor Erntedank verstorben.

Seit Jahrzehnten gehört das Erntedankfest zu den wichtigsten Veranstaltungen auf Richerode. Seit Jahrzehnten hatte Frank Radu auch hierbei eine tragende Funktion. Das war dieses Jahr anders. Und doch war er dabei. Auf einem kleinen Tisch neben dem alten Herrenhaus standen Fotos von ihm und lag eine rote Baseballkappe – sein Markenzeichen.

Genauso wie die Schwierigkeit, ihn ans Telefon zu bekommen. Nicht, weil er absichtlich nicht ran ging, sondern weil er, wenn es sein musste auch rund um die Uhr, im digitalen Niemandsland rund um das Hofgut im Einsatz war. Die Klient*innen, Mitarbeiter*innen, Tiere, Landwirtschaft - sie standen ganz klar an erster Stelle, schon früh.

Frank Radu stammte aus einer Landwirtschaftsfamilie. Geboren in Gießen, besuchte er zunächst Schulen in Weilmünster und später das Gymnasium in Weilburg. Nach einer kurzen Zeit im elterlichen Betrieb, entschloss er sich, seine Ausbildung in externen Betrieben zu absolvieren. In den Jahren 1982 bis 1985 war Frank Radu so auf ökologischen Höfen in der Lüneburger Heide und in der Köln-Aachener Bucht tätig. Danach arbeitete er zwei Jahre im elterlichen Betrieb in Weilmünster und nebenbei als Forstarbeiter im Gemeindeforst Weilmünster und als Schäfer einer 500-köpfigen Heidschnuckenherde seines ersten Ausbildungsbetriebes. Den Blick über den eigenen Tellerrand, die Lust am Wissensammeln, führte ihn zudem als Zusenn auf eine Schweizer Käse-Alm und als Traktorist zur Weinlese ins Elsass.

Zwischen 1987 und 1991 kehrte Radu auf den elterlichen Hof zurück und gestaltete die Umstellung der 130 Hektar umfassenden Landwirtschaft auf einen Öko-Betrieb mit. Nebenbei arbeite er als Betriebshelfer für die landwirtschaftliche Alterskasse Hessen-Nassau sowie als Milchkontrolleur beim Hessischen Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfung in der Tierzucht e.V. Kassel.

Im Winter 1990/1991 besuchte Radu dann den Meisterkurs an der Landwirtschaftsschule Gummersbach und ging auch hauptberuflich neue Wege, außerhalb des elterlichen Betriebes: Als Landwirt zur Aushilfe kam er im Juni 1991 auf das Hofgut Richerode, wurde im Januar 1992 dessen Betriebsleiter und blieb bis zu seinem Tod.

Richerode wurde in dieser Zeit zu einer Institution in Bioland-Kreisen: Das Team des Hofguts gab sein Wissen als „Demonstrationsbetrieb Ökolandbau“ weiter. Monatliche Besuche von Studenten der Uni Witzenhausen, der Veterinärmedizin Gießen, des Bauernverbandes, von Kindergärten, Schulen, Kirchengemeinden, Gästen aus Frankreich, den Niederlanden oder Italien und sogar von Sterneköchen gehörten zum Alltag. Ebenso wie die Teilnahme am Hessenfest während der Grünen Woche in Berlin. Mittlerweile umfasst das Team zwölf Mitarbeiter*innen und 50 Klient*innen mit Behinderungen. Sie kümmern sich aktuell um 180 Schweine, 100 Rinder und 460 Hühner sowie um 155 Hektar Ackerland und 78 Hektar Dauergrünland.

In den letzten drei Monaten arbeitete Radu bereits seinen Nachfolger ein, der nach dem Erntejahr im Oktober die Stelle als Betriebsleiter einnehmen sollte und auch eingenommen hat. Auf Radu wartete eine neue Aufgabe: Er sollte als Vertriebsleiter die Vermarktung der Erzeugnisse der Bio-Landwirtschaften Hephatas vorantreiben. Für ihn, der über ein großes Netzwerk und Verbindungen in viele Bereiche von hessischen Bio-Betrieben verfügte, gut vorstellbar: „Ich bin authentisch, kenne die Stärken und Gegebenheiten Hephatas“, sagte er bei der Vorstellung seiner neuen Position.

Er ging voran, auch hier, aus Überzeugung für die soziale und biologische Landwirtschaft, aus Achtung vor der Schöpfung Gottes und aus dem festen Glauben heraus, dass jeder Mensch in der richtigen Umgebung und mit der passenden Förderung Gutes vollbringen kann. Frank Radu war bis zuletzt ein Optimist und ein Überzeugungstäter mit Ecken und Kanten, die ihn liebenswert machten.

Ein Trauergottesdienst zum Abschied von Frank Radu findet am Dienstag, 31. Oktober, um 11 Uhr in der Hephata-Kirche in Schwalmstadt statt.

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Hephata engagiert sich als diakonisches Unternehmen seit 1901 in der Rechtsform eines gemeinnützigen Vereins für Menschen, die Unterstützung brauchen, gleich welchen Alters, Glaubens oder welcher Nationalität. Wir sind Mitglied im Diakonischen Werk. Hinter unserem Unternehmensnamen steht ein biblisches Hoffnungsbild: während Jesus einen Mann heilt, der taub und stumm ist, spricht er das Wort „Hephata“. (Markus 7, 32-37)

In evangelischer Tradition arbeiten wir in der Jugendhilfe und der Behindertenhilfe, in der Rehabilitation Suchtkranker, in Psychiatrie und Neurologie, in der Heilpädagogik, der Wohnungslosenhilfe, in Förderschulen und der beruflichen Bildung. In unserer Tochtergesellschaft Hephata soziale Dienste und Einrichtungen gGmbH (hsde) bieten wir zudem an mehreren Standorten ambulante und stationäre Hilfen für Seniorinnen und Senioren an.

Wir bilden Mitarbeitende für verschiedene Berufe der sozialen und pflegerischen Arbeit, auch in Kooperation mit der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt, aus. Wir legen Wert auf eine theologisch-diakonische Qualifikation.

Hephata Diakonie beschäftigt aktuell mehr als 3.000 Mitarbeitende. Sie arbeiten in unterschiedlichen Berufsfeldern, sind gut qualifiziert und entwickeln die Leistungsangebote zukunftsorientiert weiter. Diakone und Diakoninnen und Interessierte organisieren sich in der Diakonischen Gemeinschaft Hephata.

Hephata Diakonie ist in Hessen und angrenzenden Bundesländern tätig. Der Sitz unseres Unternehmens ist seit Beginn in Schwalmstadt-Treysa.

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Johannes Fuhr

Johannes Fuhr

Pressekontakt Leiter interne und externe Kommunikation 06691181316
Melanie Schmitt

Melanie Schmitt

Pressekontakt Stellvertretende Leiterin interne und externe Kommunikation 06691181316