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Auftritt der Fäaschtbänkler bei den Hephata-Festtagen am Samstagabend. (Foto: Stefan Betzler)
Auftritt der Fäaschtbänkler bei den Hephata-Festtagen am Samstagabend. (Foto: Stefan Betzler)

Pressemitteilung -

Hephata-Festtage: 1.800 Konzert-Besucher*innen sorgen für Rekord

Das Ständchen im Reisebus, die Feier beim Konzert der „Fäaschtbänkler“ auf den Hephata-Festtagen: Für Tanja Hable aus Naumburg konnte der 50. Geburtstag nicht besser laufen. Gemeinsam mit 1.800 Menschen feierte sie am Samstagabend beim Festival für Vielfalt und Teilhabe in Schwalmstadt-Treysa bis in die Nacht hinein.

„Mich haben meine Familie und Freunde schon um Weihnachten herum gefragt, was ich denn so an meinem Geburtstag plane. Wir sind alle Fans, die wollten alle zum Konzert. Dann habe ich gedacht: Okay, warum nicht?“, sagt Tanja Hable lachend. Mit 88 Gleichgesinnten aus ihrer Region, darunter auch viele Musiker*innen der Stadtkapelle Naumburg, ging es am Samstagabend nach Treysa. Dabei war es für Tanja Hable auch noch ein Heimspiel: 1999 hatte sie im Geschäftsbereich Wirtschaft und Versorgung angefangen, bei Hephata zu arbeiten, später war sie als Abteilungsleiterin im Dienstleistungsbereich der Werkstätten (WfbM) der Sozialen Teilhabe aktiv.

Mit ihr unterwegs war eine weitere Hephata-Bekannte: Uta Eckhardt (30) aus Bebra-Solz, die mit Partner Heiko Schäfer (36) und Freundin Isabell Schäfer (34) als Mitglieder der Kirmesgruppe Solz angereist war. Vor 13 Jahren hatte sie die Erzieher-Ausbildung an der Hephata-Akademie für soziale Berufe absolviert, ihre Freundin Isabell die Krankenpflegehilfe-Ausbildung. „Ich war schon ein paar Mal nach der Ausbildung wieder auf den Festtagen, habe Bekannte getroffen. Das Ambiente ist einfach toll“, so Uta Eckhardt. Die 33-Jährige und ihr Freund standen schon kurz nach dem Einlass um 18 Uhr in der ersten Reihe und räumten diese auch bis zur letzten Musiknote gegen 23.30 Uhr nicht: „Ich mag das Lied ,Ein Leben lang‘“ am meisten.

Besucher*innen-Rekord am Samstagabend

Enttäuscht wurde sie von der Playlist der Schweizer Band Fäaschtbänkler nicht. Für die nötige Feier-Grundstimmung sorgte zuvor aber bereits die Frankenberger Band „Irrsinnig Groß – die kleine Blasmusik“, die mit Blasinstrumenten und Schlagzeug Hits wie „Böhmischer Traum“, „Ohne Liebe geht s nicht“ und „The Story“ zum Besten gaben. Der Festplatz an der Hephata-Gärtnerei, der in diesem Jahr mit 1.800 Besucher*innen einen Besucherrekord am Samstagabend erlebte, kam so schon ins Klatschen und Hüpfen, bevor der Hauptakt des Abends überhaupt die Bühne betrat und ein Feuerwerk der Blas-Stimmungsmusik zündete – im wahrsten Sinne des Wortes: Konfettikanonen und Pyro-Fontänen, Hits wie „Partyplanet“, „Eskalation“, „Can you english please“ und „Ehrenwort“, der Wechsel zwischen Haupt- und Zuschauerbühne – die „Fäaschtbänkler“ heizten den Besucher*innen ein. Und Uta Eckhardt glühten am Ende des Abends vom Fingerpfeifen und Klatschen die Hände.

Auftaktveranstaltung mit 120 Gästen

Gleiches hatte auch am Morgen für die 120 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Organisationen und Vereinen gegolten, die zur Auftaktveranstaltung der Hephata-Festtage in die Hephata-Kirche gekommen waren. Dort drehte sich alles um Teilhabe. Sowohl musikalisch: Der inklusive Chor „Vielklang" unter Leitung von Hephata-Mitarbeiterin Livia Mühling sorgte für das Rahmenprogramm. Als auch inhaltlich: Universal Design, das Dienstleistungen und Dinge so gestaltet, dass sie von möglichst vielen Menschen nutzbar sind, war Thema. Die Hephata Diakonie ist Partnerin des „Instituts für Universal Design“, das seit 15 Jahren einen Award ausschreibt, zu dem bislang mehr als 1.00 Einreichungen aus mehr als 20 Ländern eingegangen sind. Die Werkstätten für Menschen mit Behinderungen (WfbM) der Hephata Diakonie haben bereits mehrere Awards gewonnen.

„Das Thema Design scheint ja auf den ersten Blick nicht viel mit Hephata und unserem Auftrag zu tun zu haben. Aber das täuscht“, sagte Hephata-Vorstand Pfarrer Maik Dietrich-Gibhardt in seiner Begrüßung. „Beim Universellen Design geht es darum, Produkte oder Dienstleistungen, Räume oder Gebäude zu entwickeln, die möglichst viele Menschen problemlos nutzen können, und zwar ohne weitere Anpassung oder Spezialisierung. Das ist vom Gedanken her ganz nahe an unserem Teilhabe-Thema.“

Prof. em. Wolfgang Sattler, Bauhaus-Universität Weimar

Auf diesen Aspekt ging auch Prof. em. Wolfgang Sattler, Bauhaus-Universität Weimar, in seinem Redebeitrag „Universal Design und seine Rolle in einer vielfältigen Gesellschaft“ ein. Sattler führte die Charta der Menschenrechte, die UN-Behindertenkonvention und das Deutsche Grundgesetz als Grundlagen des Universal Designs an. „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Wie kam die Würde damals an den Anfang des Grundgesetzes? Das klingt wie ein Protestruf gegen die Tyrannei des Nationalsozialismus. Das ist heute wieder aktueller denn je“, so Sattler.

Denn: „Die Vielfalt der Menschen steht für die Stärke der Gesellschaft. Das Universal Design will für alle nutzbar sein und niemanden ausschließen. Das ist nicht nur ein Designthema, sondern es geht auch um soziale Nachhaltigkeit.“ Sattler stellte in Folge die Prinzipien des Universal Designs, wie eine breitmögliche Nutzbarkeit, eine flexible, einfache und intuitive Benutzung sowie einen dafür notwendigen niedrigen körperlichen Aufwand dar. Das Universal Design rücke den Menschen ins Zentrum, sei Haltung und Verantwortung und schaffe soziale Inklusion. Als gelungene Beispiele stellte Sattler einen Stift vor, der sowohl mit dem Mund, den Fingern und Zehen auf verschiedene Arten zum Schreiben benutzt werden kann. Oder verschiedene Küchengeräte, die durch ihre Gestaltung auch für Menschen mit motorischen Schwierigkeiten nutzbar sind – ohne, dass sie dafür ein auffälliges Design benötigen.

Beispiele aus den Hephata-Werkstätten

Im Anschluss präsentierten Mitarbeiter*innen und Klient*innen der Hephata Diakonie Produkte, die in den Hephata-Werkstätten entwickelt wurden und Awards des Universal Designs gewonnen haben:

  • Der Profi-Straßenbesen der WfbM am Lindenplatz, der von zwei Seiten benutzt werden kann und von dem alleine 800 bis 1.000 Stück pro Jahr an die Kasseler Stadtreinigung gehen.
  • Das Holzbank-Projekt mit der Stiftung Kreissparkasse Schwalm-Eder, für das die Für Uns-Manufaktur Fritzlar Eichen-Holzbänke entworfen und gebaut hat.
  • Die Marken-Entwicklung für ein Label und eine Verpackung der WfbM am Lindenplatz für Mitarbeiter*innen-Kleidung.
  • Die barrierefreie Laden-Einrichtung für den Verkaufsladen der Hephata-Gärtnerei, die Mitarbeiter*innen und Klient*innen der Schreinerei am Herzberg sowie Tischler-Auszubildende und Mitarbeiter*innen der Berufshilfe entworfen und gebaut haben.

Ausstellung Universal Design

Einige der Beispiele waren auch in der Ausstellung des Universal Designs während der Festtage in der Hephata-Kirche zu sehen. Denn Hephata war bereits am Freitag vor den Festtagen Gastgeberin des Universal-Design-Awards. Dabei hatte eine Experten-Jury 40 eingereichte Produkte und Dienstleistungen angesehen, um den diesjährigen Award zu vergeben. Zusätzlich hatten die Besucher*innen der Festtage die Möglichkeit, Teil der Publikums-Jury zu werden und beim Besuch der Ausstellung Bewertungen für den Consumer-Award zu vergeben.

Auszeichnung für die Hephata-Förderschule

Eine Überraschung wartete am Ende der Auftaktveranstaltung: Carolin Pauly, Geschäftsführerin des Instituts für Universal Design, überreichte dem Team der Friedrich-Trost-Schule (FTS), Berufsschule der Hephata-Förderschule, den diesjährigen Gold-Award der Expertenjury. Den Preis gab es für den „Lernacker“. Dabei handelt es sich um eine eigens programmierte App, die die Nutzung des Computerspiels „Landwirtschaftssimulator“ erleichtert. Den „Landwirtschaftssimulator“ nutzen die Lehrkräfte der FTS neben dem regulären Schulunterricht und der praktischen Ausbildung auf dem Hephata-Bio-Hofgut Richerode als virtuelles Lehrmittel für ihre Schüler*innen. Das Projekt kam auch bei dem PC-Spielehersteller „Giants Gaming“ und dem Gaming-PC-Hersteller „Caseking“ so gut an, dass sie mit „M4cm4nus“ einen der bekanntesten Gaming-Influencer Deutschlands ins Boot holten. In der App „Lernacker“ analysieren die Schüler*innen virtuell beispielsweise den pH-Wert von Böden, um entsprechend den Dünger-Bedarf zu berechnen, oder ernten Getreide.

„Die Expertenjury hat sich gestern spontan entschlossen, den Gold-Award für dieses Projekt zu verleihen. Deswegen haben wir jetzt leider keine Urkunde parat“, so Carolin Pauly. Der Freude des FTS-Teams um Standortleiter Sascha Gömpel tat dies keinen Abbruch.

3 Fotos Auftaktveranstaltung: Daniel George

Fotos Markt und Konzert: Stefan Betzler

8313: Die beiden Freundinnen Steffi Meißner und Sabine Hopf (von links) machten s aich auf dem Aktionsplatz der Jugend gemütlich.

743910 b: Ivonne Vogt und Partner Andreas Hehr besuchten gemeinsam mit Isabel Hehr (Mitte) die Festtage.

744001: Ida Dach ließ sich einen Saft-Cocktail im Bio-Dorf schmecken.

744016: Pascal Mühle und Anna-Lena Nau aus Neustadt legten im Bio-Dorf eine Mittagspause ein.

744043: Lisa Naujoks und Sohn Bela waren auf dem Aktionsplatz der Jugend unterwegs.

744170: Günter Steckowski war auch bei den Festtagen unterwegs.

744216: Die Band „Irrsinnig groß – die kleine Blasmusik“ zog bereits viele Fans der modernen und klassischen Blasmusik am Nachmittag auf den Festplatz an der Hephata-Gärtnerei.

744264 und 744279 und 744366-b: Bewohner*innen, Angehörige und Mitarbeiterin aus dem Wohnverbund Ziegenhain ließen sich das feiern ebenfalls nicht nehmen.

744298: Heiko Schäfer und Ute Eckhardt (von rechts) beim Konzert am Samstagabend.

744307 und 744371-b und 744501-b und 744528-b: Die Fäaschtbänkler.

744401-b: Tanja Hable (rechts) beim Konzert am Samstagabend.

744474-b: Partystimmung bei der Kirmesgruppe Solz.

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Hephata engagiert sich als diakonisches Unternehmen seit 1901 in der Rechtsform eines gemeinnützigen Vereins für Menschen, die Unterstützung brauchen, gleich welchen Alters, Glaubens oder welcher Nationalität. Wir sind Mitglied im Diakonischen Werk. Hinter unserem Unternehmensnamen steht ein biblisches Hoffnungsbild: während Jesus einen Mann heilt, der taub und stumm ist, spricht er das Wort „Hephata“. (Markus 7, 32-37)

In evangelischer Tradition arbeiten wir in der Jugendhilfe und der Behindertenhilfe, in der Rehabilitation Suchtkranker, in Psychiatrie und Neurologie, in der Heilpädagogik, der Wohnungslosenhilfe, in Förderschulen und der beruflichen Bildung. In unserer Tochtergesellschaft Hephata soziale Dienste und Einrichtungen gGmbH (hsde) bieten wir zudem an mehreren Standorten ambulante und stationäre Hilfen für Seniorinnen und Senioren an.

Wir bilden Mitarbeitende für verschiedene Berufe der sozialen und pflegerischen Arbeit, auch in Kooperation mit der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt, aus. Wir legen Wert auf eine theologisch-diakonische Qualifikation.

Hephata Diakonie beschäftigt aktuell mehr als 3.000 Mitarbeitende. Sie arbeiten in unterschiedlichen Berufsfeldern, sind gut qualifiziert und entwickeln die Leistungsangebote zukunftsorientiert weiter. Diakone und Diakoninnen und Interessierte organisieren sich in der Diakonischen Gemeinschaft Hephata.

Hephata Diakonie ist in Hessen und angrenzenden Bundesländern tätig. Der Sitz unseres Unternehmens ist seit Beginn in Schwalmstadt-Treysa.

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Johannes Fuhr

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Pressekontakt Leiter interne und externe Kommunikation 06691181316
Melanie Schmitt

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