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Katja Ehmer, Fachdienstleiterin Begleitetes Wohnen in Familien, im Beratungsgespräch.
Katja Ehmer, Fachdienstleiterin Begleitetes Wohnen in Familien, im Beratungsgespräch.

Pressemitteilung -

Gastfamilien für Untermieter mit Anschluss

Bei dem Wort Gastfamilie denkt man vermutlich zuerst an einen Austauschschüler. Vielleicht noch an eine Au-Pair-Kraft. Die Mitarbeitenden des Begleiteten Wohnens in Familien (BWF) der Hephata Diakonie denken dabei aber an etwas ganz anderes: „Wir suchen Gastfamilien im Raum Witzenhausen, die einen Menschen mit einer psychischen Erkrankung bei sich im Haushalt aufnehmen“, sagt Katja Ehmer, Fachdienstleiterin des BWF.

Anders als bei anderen Gastfamilien ist der Gast hier nicht minderjährig. Oftmals hat er eine lange Krankheitsgeschichte hinter sich, häufig auch in Kombination mit einer Alkoholabhängigkeit. „Um in Familien leben zu können, ist für unsere Klienten eine Grundvoraussetzung, dass sie schon seit langem abstinent leben, stabil sind und keine selbst- oder fremdgefährdenden Tendenzen haben“, sagt Katja Ehmer. Eine stationäre Wohnform ist für diese Klienten zu viel Betreuung, ein eigenständiges Wohnen allein in einer Wohnung aber zu wenig. „Familien können für manche Klienten mehr Potential bieten als eine pädagogische Betreuung es könnte.“

Die Gastfamilien sollten Offenheit und Toleranz mitbringen, aber auch feste Strukturen und Abläufe bieten. Pädagogische Vorkenntnisse brauchen sie nicht. Im Alltag können sie gefragt sein bei der Begleitung zu Arztterminen und Behördengängen, beim gemeinsamen Einkaufen, Wäschewaschen oder Putzen. Oder auch bei der Kontrolle der Medikamenteneinnahme und Unterstützung bei Freizeitaktivitäten. Dabei bekommen sie regelmäßig und den individuellen Erfordernissen angepasste Beratung und Hilfe von Katja Ehmer und ihren Kollegen.

Zudem erhalten die Gastfamilien für das Begleitete Wohnen monatlich eine Aufwandsentschädigung, eine Pauschale für den Lebensunterhalt, zur Versorgung des Klienten und eine Pauschale für die Miete. Eine feste Stundenanzahl müssen die Gastfamilien dafür nicht leisten. Sie müssen den Gast vielmehr am Familienleben teilhaben lassen und ihm auch vertrauen, beispielsweise einen eigenen Hausschlüssel geben. „Wir nennen das ,Untermieter mit Familienanschluss‘. Die Gastfamilien sollen ein Zuhause und Normalität bieten. Sie sollen den Gast aber auch in seiner Selbstständigkeit und Entwicklung fördern“, so Ehmer.

Tagsüber besuchen die Klienten eine Werkstatt für Menschen mit Behinderungen, eine Tagesstätte oder tagesstrukturierende Angebote. In ihrer Freizeit, brauchen sie ein Zuhause mit einem eigenen Zimmer, am besten vormöbliert. Ein eigenes Bad wäre schön, aber keine Voraussetzung. Die Konstellation der Gastfamilie ist ebenfalls zweitrangig. „Uns ist es egal, ob das ein unverheiratetes junges Pärchen, ein Rentnerehepaar oder auch eine Einzelperson ist“, sagt Katja Ehmer. Beliebt sind bei den Klienten auch Wohngemeinschaften, in der ein Mitbewohner ihr Ansprechpartner ist. „Wichtig ist uns, dass sich passende Familie und Klient finden, miteinander lernen und wachsen.“

  • Infoabend am Donnerstag, 6. Februar, ab 18:30 Uhr im Margot-von-Schutzbar-Stift der Hephata Diakonie, Gerstunger Str. 10, 37293 Herleshausen-Wommen. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich, alle Teilnehmenden erwartet ein kostenloser Imbiss.
  • Nähere Informationen gibt Katja Ehmer unter Tel.: 05654 – 92490 und E-Mail: katja.ehmer@hephata.de

Hintergrund: Das Begleitete Wohnen in Familien (BWF) der Sozialen Rehabilitation der Hephata Diakonie gibt es im Raum Witzenhausen bereits seit 2011. Bislang wurden zehn Klienten in Gastfamilien vermittelt. Parallel können maximal sechs Klienten und Gastfamilien an dem Projekt teilnehmen, aktuell sind es vier. Die Klienten stammen aus dem Werra-Meißner-Kreis und bleiben zwischen einigen Monaten und mehreren Jahren in den Familien.

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Hephata engagiert sich als diakonisches Unternehmen seit 1901 in der Rechtsform eines gemeinnützigen Vereins für Menschen, die Unterstützung brauchen, gleich welchen Alters, Glaubens oder welcher Nationalität. Wir sind Mitglied im Diakonischen Werk. Hinter unserem Unternehmensnamen steht ein biblisches Hoffnungsbild: während Jesus einen Mann heilt, der taub und stumm ist, spricht er das Wort „Hephata“. (Markus 7, 32-37)

In evangelischer Tradition arbeiten wir in der Jugendhilfe und der Behindertenhilfe, in der Rehabilitation Suchtkranker, in Psychiatrie und Neurologie, in der Heilpädagogik, der Wohnungslosenhilfe, in der Pflege und Betreuung von Senioren, in Förderschulen und der beruflichen Bildung.

Wir bilden Mitarbeitende für verschiedene Berufe der sozialen und pflegerischen Arbeit, auch in Kooperation mit der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt, aus. Wir legen Wert auf eine theologisch-diakonische Qualifikation.

Hephata Diakonie beschäftigt aktuell mehr als 3.000 Mitarbeitende. Sie arbeiten in unterschiedlichen Berufsfeldern, sind gut qualifiziert und entwickeln die Leistungsangebote zukunftsorientiert weiter. Diakone und Diakoninnen und Interessierte organisieren sich in der Diakonischen Gemeinschaft Hephata.

Hephata Diakonie ist in Hessen und angrenzenden Bundesländern tätig. Der Sitz unseres Unternehmens ist seit Beginn in Schwalmstadt-Treysa.

Kontakt

Johannes Fuhr

Johannes Fuhr

Pressekontakt Leiter interne und externe Kommunikation 06691181316
Melanie Schmitt

Melanie Schmitt

Pressekontakt Stellvertretende Leiterin interne und externe Kommunikation 06691181316