Pressemitteilung -
Dr. Johannes Rösche leitet neue Epilepsie-Station für Menschen mit Behinderungen
Ein Komponist. Ein Organist. Ein Neurologe. Ein Psychiater. Ein Philosoph. Ein Ehemann und Vater – das ist PD Dr. med. Dr. phil. Johannes Rösche. Der 57-Jährige ist seit April der neue Oberarzt der Hephata-Klinik in Schwalmstadt-Treysa. Rösche soll künftig die neue Epilepsie-Abteilung für Menschen mit Behinderungen leiten.
Musik und Glauben spielten von je her eine Rolle im Leben des gebürtigen Düsseldorfers. „In meiner Jugend habe ich viel Musik gemacht, unter anderem Cello und Orgel gespielt.“ Letzteres auch an den Wochenenden im Gottesdienst. Das C-Kirchenmusik-Examen machte Rösche in seiner Freizeit, nach der Schule wollte er eigentlich Archäologie und Musikwissenschaft studieren. Doch dann kam der Zivildienst in einer Komplexeinrichtung der Behindertenhilfe. Dort arbeitete Rösche in der Krankenstation. „Während meines Zivildienstes ist der Entschluss für die Medizin auf Raten gefallen. Eigentlich waren es die behinderten Menschen, die gesagt haben, dass ich Medizin studieren soll“, erinnert er sich.
An der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf begann Rösche 1984 das Studium der Medizin. „Das war erstmal sehr ernüchternd und mit viel Druck verbunden. Im zweiten Semester habe ich mir eine Philosophie-Vorlesung angehört und im dritten Semester mit dem Philosophie-Studium angefangen.“ Von da an liefen die beiden Studien nebeneinander. Die Lust zu lernen und zu arbeiten und auch die eigene, freie Entscheidung dazu, machen ihn aus. „Wir lernen, um die Welt zu verstehen. Wir lernen, um in der Welt zu arbeiten.‘ Das gehört zur Liturgie der Kindergottesdienste meiner Christengemeinschaft. Wenn Sie das jeden Sonntag im Gottesdienst hören, glauben Sie das auch“, sagt Rösche lachend. Heute komponiert er regelmäßig Musik für die Gottesdienste in der Christengemeinschaft.
Er brachte beide Studien zu Ende: Die Philosophie mit dem Magister und einem anschließenden Promotionsstudium, das er 2008 erfolgreich abschloss. Die Medizin nach dem Studium mit dem „Arzt im Praktikum“ und einer anschließenden Assistenzarztstelle an einer Klinik für Neurologie in Ulm, bevor er 1994 promovierte. „Eigentlich wollte ich Psychiater werden. Dafür musste man ein Jahr lang in die Neurologie gehen. Ich dachte, das mache ich zuerst. So bin ich in der Neurologie gelandet und dann auch geblieben.“ Aber die Psychiatrie konnte er eben doch nicht so ganz vergessen.1997 wechselte Rösche als Assistenzarzt der Psychiatrie an die Münsterklinik Zwiefalten. „Das war eine gute Zeit, ich habe auf einer Psychotherapiestation gearbeitet, später auch in der Gerontopsychiatrie.“
Und dann erschien im Ärzteblatt eine Stellenanzeige: „Gesucht wurde für eine neu gegründete Epilepsiestation in Weissenau eine Mischung aus Neurologe und Psychiater. Da konnte ich beides machen.“ Rösche blieb von 1999 bis 2004, machte 2005 seinen Facharzt für Neurologie, 2006 den für Psychiatrie. Er wechseltean Kliniken in Lippe-Lemgo, Seesen, Rostock, Zürich und Kassel, die letzten 14 Jahre als Oberarzt und mit dem Aufgabengebiet Neurologie. 2015 habilitierte sich Rösche für Neurologie.
Mit seinem Wechsel an die Hephata-Klinik schließt sich nun ein Kreis. „Ich bin über die Arbeit mit behinderten Menschen zur Medizin gekommen, jetzt kehre ich in dieses Arbeitsfeld zurück. Ich möchte in der Hephata-Klinik versuchen, einen Epilepsie-Schwerpunkt zu setzen." Rösche ist aktuell Oberarzt der Station 1, wenn der Neubau an der Klinik fertiggestellt ist, wird er die neue Abteilung für Menschen mit Behinderungen und Epilepsie leiten. „Ich bin in die Innenbaumaßnahmen schon sehr früh eingebunden worden und freue mich auf die kommenden Aufgaben.“
Neue Epilepsie-Station für Menschen mit Behinderungen Die Bauarbeiten für die neue Epilepsiestation für Menschen mit Mehrfachbehinderungen haben im Oktober 2018 begonnen. Der Anbau an die Hephata-Klinik in Schwalmstadt-Treysa bildet personell, räumlich und funktional eine eigene Einheit. Die Station wird 16 Betten umfassen und unter anderem ausgestattet sein mit barrierefreien Sanitäranlagen, höhenverstellbaren Toiletten, Badewannenlifter im Stationsbad und einer Therapieküche. Hinzu kommen Räume, in die sich die Patienten zurückziehen und entspannen können, beispielsweise ein Snoezelraum. In Ausnahmefällen können auch Angehörige und Betreuer bei den Patienten in der Klinik bleiben. Für das Projekt sind Investitionen in Höhe von 3,9 Millionen Euro nötig, von denen das Land Hessen 3,6 Millionen Euro und die Hephata Diakonie 300.000 Euro übernehmen. Die neue Station schließt eine Versorgungslücke in Hessen. |
Themen
Kategorien
Regionen
Hephata engagiert sich als diakonisches Unternehmen seit 1901 in der Rechtsform eines gemeinnützigen Vereins für Menschen, die Unterstützung brauchen, gleich welchen Alters, Glaubens oder welcher Nationalität. Wir sind Mitglied im Diakonischen Werk. Hinter unserem Unternehmensnamen steht ein biblisches Hoffnungsbild: während Jesus einen Mann heilt, der taub und stumm ist, spricht er das Wort „Hephata“. (Markus 7, 32-37)
In evangelischer Tradition arbeiten wir in der Jugendhilfe und der Behindertenhilfe, in der Rehabilitation Suchtkranker, in Psychiatrie und Neurologie, in der Heilpädagogik, der Wohnungslosenhilfe, in der Pflege und Betreuung von Senioren, in Förderschulen und der beruflichen Bildung.
Wir bilden Mitarbeitende für verschiedene Berufe der sozialen und pflegerischen Arbeit, auch in Kooperation mit der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt, aus. Wir legen Wert auf eine theologisch-diakonische Qualifikation.
Hephata Diakonie beschäftigt aktuell mehr als 3.000 Mitarbeitende. Sie arbeiten in unterschiedlichen Berufsfeldern, sind gut qualifiziert und entwickeln die Leistungsangebote zukunftsorientiert weiter. Diakone und Diakoninnen und Interessierte organisieren sich in der Diakonischen Gemeinschaft Hephata.
Hephata Diakonie ist in Hessen und angrenzenden Bundesländern tätig. Der Sitz unseres Unternehmens ist seit Beginn in Schwalmstadt-Treysa.