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Freuten sich auf die erste Fachtagung Hauswirtschaft bei Hephata seit drei Jahren: Beate Nebel, Jana Achtert, Dr. Elke Jaspers, Annette Müller-Sgundek und Dr. Michael Gerhard. (von links; Foto: Melanie Schmitt)
Freuten sich auf die erste Fachtagung Hauswirtschaft bei Hephata seit drei Jahren: Beate Nebel, Jana Achtert, Dr. Elke Jaspers, Annette Müller-Sgundek und Dr. Michael Gerhard. (von links; Foto: Melanie Schmitt)

Pressemitteilung -

Bundesweite Fachtagung Hauswirtschaft bei Hephata

„Ohne uns geht nichts“, mit diesen Worten eröffnete Hauswirtschaftsmeisterin Beate Nebel, Hephata-Abteilungsleiterin Hauswirtschaft und stellvertretende Geschäftsbereichsleiterin Wirtschaft und Versorgung, die bundesweite Fachtagung Hauswirtschaft am 16. Juni im Hephata-Kirchsaal.

Nach dreijähriger Corona-Pause fand die Fachtagung zum elften Mal auf dem Hephata-Stammgelände in Schwalmstadt-Treysa statt. Corona bedingt wurden das traditionelle Tagungsdatum rund um den 21. März, dem Welthauswirtschaftstag, in den Sommer verlegt, sowie die Zahl der Teilnehmer*innenzahl reduziert und auch keine Workshops veranstaltet. Dafür gab es drei Vorträge sowie Raum und Zeit für persönliche Fragen und Gespräche. Hephata-Personalberaterin, Diplom-Sozialpädagogin Annette Müller-Sgundek, moderierte die Veranstaltung. Zu dieser waren 70 Interessierte, Fach- und Führungskräfte, die im Bereich Hauswirtschaft tätig sind, gekommen. Beate Nebel: „Wir haben heute die Themen auf dem Programm, die uns unter den Fingernägeln brennen.“

Ehrennadel verliehen

Dazu zählt auch die Anerkennung des Berufsstandes in der Öffentlichkeit. „Wir gehören zu den Berufsgruppen, ohne die der Alltag nicht funktionieren würde, haben aber leider kein großes Ansehen und damit auch Nachwuchssorgen“, so Beate Nebel. Gerade vor diesem Hintergrund sei das Ehrenamt in der Hauswirtschaft, neben der beruflichen Tätigkeit, hoch zu schätzen. Aus diesem Grund erhielt Inga Bohnenkamp zu Beginn der Fachtagung die Ehrennadel des „Bundesverbandes hauswirtschaftlicher Berufe MdH e.V.“ verliehen. Inga Bohnenkamp hat sich mehr als 20 Jahre lang ehrenamtlich als Prüferin im Bundes- und Landesverband engagiert sowie mehr als zehn Jahre den Landesverband Schleswig-Holstein geführt.

Bedeutung hervorgehoben

Hephata-Vorstand Dr. Michael Gerhard hob in seinem anschließenden Grußwort die Bedeutung der Hauswirtschaft für Unternehmen generell und speziell für die Hephata Diakonie hervor. „Sie dürfen selbstbewusst sein, als eine Dienstgruppe, die nicht in der zweiten Reihe steht und die in ihrer Größe und Vielfalt einen wichtigen Beitrag für die Unternehmen leistet“, so Dr. Gerhard. Den Aspekt Wertschätzung beleuchtete anschließend auch der erste Vortrag der Fachtagung.

Gewinnen und binden von Mitarbeiter*innen

Jana Achtert, Leiterin Recruiting und Personalmarketing bei der Stephanus-Stiftung Berlin, sprach über: „Herausforderungen moderner Personalarbeit in sozialen Unternehmen: Von der Mitarbeiter*innen-Gewinnung bis zur Mitarbeiter*innenbindung.“ Jana Achtert: Die Zeiten, in den Unternehmen wäschekörbeweise Bewerbungen erhielten, sind vorbei. Wir sprechen nicht mehr von einem Fachkräftemangel, sondern von einem Arbeitskräftemangel. Es fehlen die Hände, die die Arbeit zu erledigen. Die Qualifikation ist fast schon egal.“ Auf dem Arbeitsmarkt habe eine Machtverschiebung stattgefunden, Erwartungen von Bewerber*innen hätten sich geändert, diese wollten oftmals mehr Flexibilität, Gehalt und eine neue Work-Life-Balance. Zugleich hätten sie eine hohe Wechsel- und Kündigungsbereitschaft, so dass die Probezeit häufig zu einer Probezeit des Unternehmens werde. Wie Unternehmen diese beständen? Unter anderem mit mehr finanziellen Investitionen in die Bewerber*innensuche und -bindung, Veränderungsbereitschaft und Interesse an den Menschen hinter den Bewerbungen. Es müssten auch branchenfremde Bewerber*innen in Betracht gezogen werden, die die Unternehmen erst für einen Job weiterbilden müssten, zudem auch Aufgaben den Entwicklungen der Mitarbeiter*innen angepasst werden, und eine Rückkehr ins Unternehmen einfach möglich sein.

Gefahren in der Lebensmittelproduktion

Mit ganz anderen Gefahren für die Unternehmen beschäftigte sich Dr. rer. nat. Elke Jaspers. Die Geschäftsführerin der mikroLogos GmbH Duisburg referierte über: „Die vier Gefahren für sichere Lebensmittel. Aktuelle Entwicklungen, Hintergründe und Gefahren für sensible Verbrauchergruppen.“ Elke Jaspers sprach über allgemeine Gefahren für Lebensmittel, Neuigkeiten zu Allergenen und aktuelle physikalische, chemische und biologische Gefahren sowie Gesetzesänderungen. Bei den allergenen Gefahren ging Jaspers unter anderem auf nicht deklarierte oder unbekannte Allergene ein. Bei den biologischen Gefahren thematisierte sie Pilze, Bakterien, Viren und Amöben, bei den chemischen Gefahren wies sie auf Rückstände von Antibiotika, Pestiziden und Desinfektionsmitteln und bei den physikalischen Gefahren auf Verunreinigungen mit Glassplittern, Steinen oder Kernen hin. Insbesondere in der Verpflegung von „YOPIs“ – übersetzt aus dem Englischen: jungen, alten, schwangeren und kranken Menschen – stellten biologische Gefahren wie Listerien und EHEC-Bakterien besondere Probleme dar. Dabei spielten jedoch nicht nur die Lebensmittel an sich, sondern auch so genannte Biofilme in Spülmaschinen, auf Arbeitsflächen und -geräten sowie Geschirr eine Rolle.

Hauswirtschaft und Nachhaltigkeit

Nach der Mittagspause folgte das dritte Referat des Tages. Marie Christine Klöber, Unternehmensberaterin und Geschäftsführerin KlöberKassel, hielt einen Vortrag zu: „Hauswirtschaft und Nachhaltigkeit - alles ist möglich.“ Klöber sprach sich für eine ökologische Umgestaltung als dauerhaften Unternehmensprozess in den Fachbereichen Energie, Wasser, Abfall und Einkauf aus. Sie regte unter anderem an, auf Punkte Wert zu legen wie: Ist ein anerkanntes Gütesiegel vorhanden? Ist das zu beschaffende Produkt auf Langlebigkeit ausgelegt und reparaturfreundlich? Ist die Verpackung gering und recycelbar? Kommt das Produkt aus der Region? Werden tierische Lebensmittel unter Einhaltung ethischer Haltungsstandards erzeugt? Und: Sind Anerkennung der Menschenrechte, Verzicht auf Kinder- oder Zwangsarbeit sowie eingehaltene Arbeitsschutznormen nachweisbar? Aber auch bei der Struktur- und Prozessgestaltung sei auf Aspekte wie einen langlebigen und professionellen Maschinenpark, Digitalisierungsmöglichkeiten sowie Schulungen der Mitarbeitenden für die Akzeptanz neuer Produkte und ein ressourcenschonendes Arbeiten zu achten. Außerdem auch auf die Verankerung des Themas Nachhaltigkeit im Hauswirtschafts- und Reinigungskonzept sowie im Einrichtungsleitbild.

Zwischen und nach den Vorträgen tauschten sich die Teilnehmer*innen rege aus. Beate Nebel: „Es tut so gut, endlich wieder mit Kolleg*innen aus anderen Einrichtungen ins Gespräch zu kommen, von ihren Problemen und Themen zu hören und Erfahrungen austauschen zu können.“ Die nächste Fachtagung soll wieder in zwei Jahren bei Hephata stattfinden.

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Hephata engagiert sich als diakonisches Unternehmen seit 1901 in der Rechtsform eines gemeinnützigen Vereins für Menschen, die Unterstützung brauchen, gleich welchen Alters, Glaubens oder welcher Nationalität. Wir sind Mitglied im Diakonischen Werk. Hinter unserem Unternehmensnamen steht ein biblisches Hoffnungsbild: während Jesus einen Mann heilt, der taub und stumm ist, spricht er das Wort „Hephata“. (Markus 7, 32-37)

In evangelischer Tradition arbeiten wir in der Jugendhilfe und der Behindertenhilfe, in der Rehabilitation Suchtkranker, in Psychiatrie und Neurologie, in der Heilpädagogik, der Wohnungslosenhilfe, in Förderschulen und der beruflichen Bildung. In unserer Tochtergesellschaft Hephata soziale Dienste und Einrichtungen gGmbH (hsde) bieten wir zudem an mehreren Standorten ambulante und stationäre Hilfen für Seniorinnen und Senioren an.

Wir bilden Mitarbeitende für verschiedene Berufe der sozialen und pflegerischen Arbeit, auch in Kooperation mit der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt, aus. Wir legen Wert auf eine theologisch-diakonische Qualifikation.

Hephata Diakonie beschäftigt aktuell mehr als 3.000 Mitarbeitende. Sie arbeiten in unterschiedlichen Berufsfeldern, sind gut qualifiziert und entwickeln die Leistungsangebote zukunftsorientiert weiter. Diakone und Diakoninnen und Interessierte organisieren sich in der Diakonischen Gemeinschaft Hephata.

Hephata Diakonie ist in Hessen und angrenzenden Bundesländern tätig. Der Sitz unseres Unternehmens ist seit Beginn in Schwalmstadt-Treysa.

Kontakt

Johannes Fuhr

Johannes Fuhr

Pressekontakt Leiter interne und externe Kommunikation 06691181316
Melanie Schmitt

Melanie Schmitt

Pressekontakt Stellvertretende Leiterin interne und externe Kommunikation 06691181316